„Eine Welt ohne Grenzen, in der alles möglich ist. Was will man mehr?“ Autor Jonas Akermann lebt den Traum der Selbstverwirklichung in allen Lebensbereichen. Im Interview verrät der Schweizer, wie er schreibt, schafft und träumt.  

Von der stoischen Welt der Zahlen in die surreale Schönheit eines Traums – Jonas Akermann beschreitet diesen Weg in seinem Erstlingswerk „Milos Träume“. Hauptberuflich ist der Autor Lerncoach und widmet sich dem Feld der Betriebs- und Finanzwirtschaft. In seinem Debütroman verlässt er den Boden der Rationalität und entlässt seinen Hauptprotagonisten in die Welt der Abstraktion. Der Außenseiter Milos verbringt seine Nächte in Angstträumen, die ihn auch bei Tag noch quälen. Als er Eren kennenlernt, verwischen die Grenzen zwischen Wachsein und Träumen. Sind Milos Träume plötzlich Realität oder ist Eren doch nur ein Nachtmahr? Jonas Akermann verarbeitet in seinem Fantasykrimi seine Faszination für die entgrenzte Welt der Träume. Welche Erfahrungen aus seinem Berufsleben in das Buch mit einfließen und was Deutscher Rap mit alledem zu tun hat, hat uns Jonas Akermann in einem Interview verraten.

Jonas Akermann über Bewusstes, Unbewusstes und seine Erfahrungen mit dem novum Verlag

Herr Akermann, Sie arbeiten als Finanzplaner und Ausbilder im Bereich Rechnungswesen und Betriebswirtschaft. Ihr Betätigungsfeld liegt im Reich der Zahlen. Wann haben Sie ihre Liebe zum Schreiben entdeckt? 

Dies war in der Zeit während und nach meiner Berufslehre. Inspiriert von der deutschen Rap-Musik habe ich selbst meine ersten Schreibversuche unternommen. Erst waren es nur ein paar Reime, dann ganze Songtexte. Schlussendlich verpackte ich diverse Geschichten zu Songs, welche ich dann auch zusammen mit einem Freund vor Publikum aufführte.

Wie ist die Idee entstanden, einen Fantasykrimi zu schreiben?

Schon als Kind habe ich Geschichten geliebt und war fasziniert von erfundenen Welten und Figuren. Ich bin ein großer Fan von „Der Herr der Ringe“ und „Star Wars“. Zudem fesseln mich Geschichten, deren Ende nicht klar ist und die mich ins Grübeln bringen. Aus dieser Mischung entstand die Idee für den Fantasykrimi.

Viele Autoren lassen in ihre Werke auch Erfahrungen und Eindrücke aus ihrem Berufsleben mit einfließen. Agatha Christie zum Beispiel arbeitete in einer Apotheke und ließ viele ihrer Hauptfiguren den Gifttod sterben. Charles Bukowski verarbeitete seine Karriere als Briefzusteller in seinem Roman „Der Mann mit der Ledertasche.“ Welche Kompetenzen aus Ihrem Beruf finden sich in „Milos Träume“ wieder?

In meinem Job habe ich viel mit Menschen zu tun. Vor allem während den individuellen Coachings lerne ich mein Gegenüber sehr gut kennen. Dadurch gewinne ich täglich neue Eindrücke und erhalte die Möglichkeit die Verhaltensweisen der Einzelnen besser nachzuvollziehen. Diesen Erfahrungsschatz habe ich in meine Geschichte transferiert und bin überzeugt davon, dass ich mich deshalb einfacher in meine Figuren hineinversetzen konnte.

Sie unterrichten die Klienten Ihres Unternehmens Lernkult.ch in Bankwesen, Finanz- und Betriebsbuchhaltung. Mussten Sie das Schreiben auch erst in einem Kurs lernen oder beherrschen Sie die richtige Technik intuitiv?

Ich bin ein Fan von einfachen Sätzen und schnörkellosen Texten. So habe ich auch mein Buch geschrieben. Einen spezifischen Kurs habe ich nicht besucht, jedoch meinen Rucksack während jeder meiner Weiterbildungen etwas mehr gefüllt. Ebenso habe ich mir Personen gesucht, die mir während dem Schreibprozess ein ehrliches Feedback gaben. 

„Milos Träume“ versetzt den Leser, wie der Titel verspricht, in die Zwischenwelt von Wachen und Träumen. Woher kommt Ihre Faszination fürs Träumen?

Eine Welt ohne Grenzen, in der alles möglich ist. Was will man mehr?

Die Traumforschung ist ein weites Feld der Psychologie. Gab es in Ihrem Leben schon Berührungspunkte mit der Erforschung von Bewusstsein und Unterbewusstsein oder entspringt Ihre Buchidee mehr einem persönlichen Interesse?

Mit der Forschung habe ich mich bis jetzt nur oberflächlich auseinandergesetzt, jedoch interessiert mich das Thema sehr und mit jedem Text, den ich darüber lese, nimmt die Wissenslust zu.

Manche Menschen träumen im Stummfilmformat, für andere ist das Schlafen ein regelrechtes Multimediaerlebnis. Es soll auch Menschen geben, die selten bis nie träumen. Wie träumen Sie?

Ich weiß praktisch jeden Morgen, was ich nachts geträumt habe. Oft begegne ich Freunden und Bekannten, aber auch Personen, welche ich schon Ewigkeiten nicht mehr gesehen habe. Zudem passiert es mir immer wieder, dass ich im echten Leben an Orte komme, welche ich kenne, obwohl ich noch nie zuvor dort war. Dann erinnere ich mich zurück an meine Träume – oft aber nur für ein paar Sekunden, dann geht die Realität wieder seinen eigenen Weg.

Beherrschen Sie die Fähigkeit des Wachträumens, auch „Luzides Träumen“ genannt? In diesem Zustand sind wir uns des Träumens bewusst und können im Traum sogar aktive Entscheidungen treffen.

Nein.

„Ich fühle mich in der Blüte meines Lebens, aber blühe nicht.“ Ihre Hauptfigur Milos ist ein Außenseiter, der sich nach Abenteuer und Anschluss sehnt. Was hat Sie zu dieser Figur inspiriert?

Ich habe Milos nicht nach einem Muster kreiert. Schlussendlich waren es diverse Einflüsse, die ich teils selbst erlebt und erfahren habe, welche die Figur entstehen ließen. Milos soll für das Gute stehen und sich auch entsprechend verhalten. Er soll dem Leser zeigen, dass es auch in einer Lage, in der mehr Dunkel als Licht dominiert, stets Hoffnung gibt und es immer weiter geht. Gleichzeitig soll Milos aber auch den Schmerz erleben, den das Leben bringt und daran wachsen.

Wieso haben Sie sich für Ihre erste Publikation für den novum Verlag entschieden?

Mich haben der Auftritt sowie die Geschichte und die Erfahrung des Verlags überzeugt.

Welche Erfahrungen mit dem novum Verlag sind Ihnen ganz besonders in Erinnerung geblieben? 

Der schönste Moment ist der Erhalt des ersten Buches. Man hält es in Händen und ist einfach nur stolz.

„Milos Träume“ wurde durchwegs mit positiven Kritiken und Leserstimmen bewertet. Dürfen wir uns auf ein zweites Buch von Jonas Akermann freuen?

Ja, ich bin extrem motiviert, weiterzuschreiben. Die Geschichte rund um Milos habe ich bereits weitergesponnen und mein Notizheft ist voller Ideen. Die Wichtigsten davon sind schon ziemlich ausgereift. Nun geht’s ans Schreiben.

Vielen Dank für das Gespräch!


Über den Autor

Jonas Akermann wird 1987 in Wattwil SG geboren und wächst in Mogelsberg SG auf. Er startet seine berufliche Laufbahn mit der kaufmännischen Lehre bei einer Bank und arbeitet als Privatkundenberater. Nach einigen Jahren wechselt er von der Beratung in die Ausbildung, bleibt jedoch dem Banking treu. Im September 2019 gründet Jonas Akermann mit lernkult.ch seine eigene Firma. Jonas Akermann ist Finanzplaner und Ausbilder mit eidg. Fachausweis und hat zudem Betriebswirtschaft studiert. Zu seinen Lieblingsaktivitäten zählt er Wandern, Fußball spielen und Schwimmen.

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Über das Buch

 „Milos Träume“
Jonas Akermann
260 Seiten
ISBN: 978-3-99064-938-1
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