Wenn die Ideen nicht mehr fließen und sich vorm Inspirationsfluss ganze Staudämme auftun, sind gute Strategien angebracht. Der Kreativität öffnet der novum Verlag mit Tipps und Tricks für schöpferische Phasen die Schleusen.

Niagarafälle Staudamm Kreativität

Wer kreativ ist, wer nicht und wer nur so tut, als ob, hat sich spätestens nach unserem letzten Beitrag herauskristallisiert. In unserer Checkliste für Kreativität haben wir die typischen Merkmale kreativer Köpfe aufgelistet. Im Idealfall haben Schriftsteller und die, die es noch werden wollen, klassische Stereotype kreativer Geister in sich erkannt. Wer sowohl Tagträumer, Chaot, Beobachter, Lebenskünstler, Wissensdurstigen, Bohemien, Alleingänger als auch Zweifler in seinen Wesenszügen vereint, ist also entweder Ideenspeier, oder multiple Persönlichkeit. So weit, so gut. „Wo aber bleiben dann die ganzen guten Ideen?“, mag sich manch vergeblich Wartender vielleicht fragen.

Geht man von den Stadien künstlerischen Schaffens aus, so kommt der Verdacht auf, dass es meist am Übergang von der Inkubations- zur Illuminationsphase scheitert. So werden in der Kognitionspsychologie vier verschiedene Schaffensphasen unterschieden, die sich in der Ideenfabrik wie folgt ausformen:

Phasen der Kreativität
  1. Vorbereitungsphase: Die Phase der Preparation, die Vorbereitungsphase, ist durch das Sammeln und Aufspüren von neuen Problemen und Informationen gekennzeichnet. In dieser Phase setzen sich kreative Geister kritisch mit ihrer Umwelt auseinander, rezipieren, reflektieren und erkennen, dass eine Situation vorherrscht, die Lösungsansätze erfordert.
  2. Inkubationsphase: Wer kennt sie nicht, die quälende, berühmt, berüchtigte Inkubationszeit, die schwer auf dem Gemüt lastet, bis die zugrunde liegende Ursache endlich gelüftet wird? Die Inkubationszeit beschreibt wie in der Medizin eine Phase, in der der Infekt tief im Körper schlummert. Schon glaubt man, vergeblich auf den Ausbruch zu warten, verwirft Skizzen und Storyboards, verabschiedet den Traum vom ersten Buch, da tritt doch noch die erhoffte Erlösung ein und es rieselt Ideen. Grund dafür ist das Unterbewusstsein, das sich noch lange mit dem Gedanken spielt, wenn wir ihn schon längst verworfen haben, um sich in einem späteren Bewusstseinszustand dann doch noch kreativ einzubringen. Unverhofft kommt oft.
  3. Illumination: Erleuchtung, Geistesblitz oder auch Aha Erlebnis – Die Phase der Illumination hat viele Gesichter, verzückt jedoch immer, egal mit welchem Antlitz. Plötzlich ist sie da, die Idee und das verzweifelte Ringen um Kreativität hat ein Ende. Welcher Reiz das Unterbewusste nun redselig macht, ist nicht einschlägig geklärt. Fakt ist aber, dass die Tiefen der Psyche immer nach einer ganz persönlichen Muse, sei es nun in Form eines Eindrucks, eines Menschen oder eines Gefühls, verlangen, um Ideen hervorzubringen.
  4. Verifikation: In der Verifikationsphase, auch Elaborations- oder Prüfungsphase genannt, wird die Idee noch einmal schärfster Verstandeskritik unterzogen. Ob der kreative Output so viel taugt wie der kreative Input, beschließt der Ideenträger in Selbstreflexion oder durch Prüfung von außen. Im Zweifelsfall wird die Idee wieder verworfen, im schlimmsten Fall fängt man an diesem Punkt wieder bei Phase Eins an.
Wellen Gedanken novum Verlag

Für alle, die schon in der Vorbereitungsphase stecken bleiben, statt in Erleuchtung nur im Dunkeln tappen oder bei denen der Aha Effekt schlichtweg ausbleibt, haben wir vom novum Verlag noch einige Tricks für einen reißenden Kreativitätsstrom recherchiert:

  • Brainstorming: Der Klassiker der Kreativitätssuche schlechthin ist sicherlich die Methode des Brainstormings. Hier werden innerhalb von etwa 30 Minuten alle Ideen eingefangen, die zu einem bestimmten Thema aufkommen. Wichtig ist hierbei, dass man sich durch Perfektion, Kritik und Zweifel nicht schon von vornherein selbst einschränkt. Beim Gehirnstürmen gilt die sture Devise, je mehr, desto besser, je verrückter, desto wahrscheinlicher. Denn wie wusste schon Einstein zu sagen: „Wenn eine Idee am Anfang nicht absurd klingt, dann gibt es keine Hoffnung für sie.“
  • Brainwalking: Beim Brainwalking findet, anders als beim Brainstorming, Bewegung nicht nur im Kopf, sondern auch auf der physischen Ebene statt. Hier kommt es zu einer Art von kreativen Sesseltanz, bei dem mehrere Ideenpilger gemeinsam die Reise zum Aha Effekt antreten. Zuerst werden Flipcharts ausgelegt, anschließend der Kreis der Kreativen zu körperlicher Ertüchtigung gemahnt, und anschließend zum Kreisedrehen aufgefordert, bei dem eigene Ideen spontan notiert und andere aufgegriffen, erweitert und zu Ende gedacht werden können.
  • Kopfstand Technik: „Was kann ich tun, damit es garantiert nicht funktioniert?“, diese Frage steht am Anfang allen Denkens, übt man sich in der sogenannten Kopfstand Technik. Die These dahinter behauptet, dass durch die daraus resultierenden Umkehrschlüsse neue Ideen sprießen können. Im Alltag wird diese Methode zum Beispiel in Werbeagenturen angewandt, wo man versucht, sich konkret in die Kognitions- und Gefühlswelt von Kunden zu versetzen.
  • Walt Disney Methode: Filmproduzent und Fantasiepionier Walt Disney soll zur Ideenfindung immer in drei verschiedene Rollen, die Rolle des Träumers, des Realisten und des Kritikers, geschlüpft sein. Diese Methode ist allerdings eher in der Realität, denn in der Fiktion zielführend. Zwar mag die Methode des geistigen Triumvirats für Rationalisten ein wertvolles Instrument sein. Gerade in der Schriftstellerei erweist sich der geerdete Zugang allerdings als schwierig. Denn hätte Kafka die Methode angewandt, wäre Gregor Samsa wohl nie als Käfer aufgewacht.
  • Mindmapping: Das Baumdiagramm der Kreativen ist mit Sicherheit das Bild, das nach einem intensiven Mindmapping entsteht. Hier macht man sich vor allem die Fähigkeit des Menschen, Assoziationen, Verbindungen und Verknüpfungen herzustellen, zu Nutze. Vor allem für visuelle Menschen ist der Ansatz der Methode, bei der ein Begriff auf ein Blatt Papier notiert und mit weiteren Wörtern ergänzt wird, von konstruktivem Mehrwert.
Kreativität Tricks

Allen, denen auch diese Strategien nicht zum kreativen Funkensprühen verhelfen, können wir nur raten, sich in Geduld zu üben. Wahrscheinlich handelt es sich in diesem Fall nur um eine ausgedehnte Inkubationsphase, die, und das ist sicher, auch einmal vorbei gehen wird.

Mehr Tipps & Tricks für angehende Autoren halten wir auf unserer Homepage für Sie bereit!

Ihr novum Verlag,

„Lassen Sie Ihrer Tastatur freien Lauf!“