Wenn selbst eine Stubenfliege mehr Spannung verspricht als das Schreiben, hat man wahrscheinlich ein Konzentrationsproblem. Wertvolle Tipps für konzentriertes Schreiben verraten wir vom novum Verlag.

Schreiben ist ein Akt der Kunst und kreativen Hingabe. Doch mehr als alles andere ist Schreiben immer auch ein Akt der Selbstbeherrschung. Ein Buch vom ersten bis zum letzten Anschlag aufs Papier zu bringen verlangt vor allem eines: Selbstdisziplin. Von einer Karriere als Schriftsteller träumt so mancher Bohèmien. Doch nur ein wirklich konsequenter Geist wird sich durchsetzen können, wenn er sich einen Platz auf den Bestsellerlisten dieser Welt sichern will. Anders als in der Vergangenheit lockt die Flauberts der Moderne allerdings die Versuchung. Denn die Gegenwart verlockt den Geist mit ewiger Gelegenheit zur Zerstreuung. Smartphones, Fernseher, Shopping, Brot und Spiele – unser Verstand ist geradezu süchtig nach unentwegter Unterhaltung. Doch will man ein Werk wahrhaftig vollbringen, muss man lernen sich dem Prinzip des Eskapismus zu entziehen. Für Durchhaltevermögen bis zum Schluss braucht es allerdings mehr als eine verschließbare Tür, wie sie Beststellerautor Stephen King seinen Schülern empfiehlt.

Mit welchen Tricks man konzentriert schreiben kann, ohne sich zwischen den Zeilen zu verlieren, verraten wir vom novum Verlag für Neuautoren und Fortgeschrittene:

  • Sitzposition: Die falsche Haltung hat noch nie zum Erfolg verholfen. Richtiges Sitzen ist nicht nur eine Frage von Krankheitsprävention. Auch die Konzentrationsfähigkeit ist vom richtigen Sitzverhalten abhängig. Verharrt man zum Beispiel zu lange in einer Position, so ist Sauerstoffmangel im Hirn die Folge. Ermüdung und Konzentrationsschwäche – klassische Gegenspieler der Kreativität – stellen sich ein. Tipp: Bewegtes Sitzen hält nicht nur den Körper, sondern auch den Geist frisch. Aufsetzen, Aufstehen, Schneidersitz oder auch ein Sonnengruß am Schreibtisch – jeder Stellungswechsel verspricht Vitalität. Beim Schreiben sind Sie sowieso mit sich alleine. Soziale Normen können Sie auf der Suche nach der perfekten Sitztechnik sorglos ausblenden.
  • Raumklima: Frische Luft und ideale Lichtverhältnisse inspirieren zu neuen Ideen. Für alle, die ihr Werk am Computer vollbringen, empfiehlt sich regelmäßiges Lüften. Elektrosmog bringt die Betriebsamkeit zum Stocken, frische Luft lässt die Gedanken zirkulieren. Ebenfalls wichtig ist die Wirkung des Lichts. Während schlechte Lichtverhältnisse Müdigkeit und Konzentrationsschwächen begünstigen können, floriert der Einfallsreichtum unter einer besonnenen Mischung aus direktem und indirektem Licht. Tipp: Das viel zitierte Blaulicht von Smartphone- und Computerbildschirmen macht tatsächlich munter. Zwar wird es als Wachhalter gerne aus Schlafzimmern verbannt, versucht man aber verzweifelt sich wachzuhalten, so verringert es die Wirkung des Schlafhormons Melatonin. Ein wahres Wundermittel für Writeaholics!
  • Störfaktoren: Wir alle kennen die klassischen Störfaktoren der ständigen Erreichbarkeit. Elektronischen Störquellen zieht man einfach den Stecker. Schwieriger hingegen wird es, wenn Freunde und Familie die eigene Freizeit für sich verbuchen wollen. Verbindlichkeiten sollte man sich im Schreibprozess weitestgehend entziehen. Seriöse Schriftsteller sorgen schon vor dem Beginn ihres Buchs für passende Freiräume. Vor allem Verabredungen können den Schreibfortschritt behindern. Mitunter wird der Schreibfluss unterbrochen – sowohl durch die zeitliche, als auch durch die emotionale Komponente. Die Probleme und Sorgen von Mitmenschen können die Balance belasten. Gleichzeitig erzeugt ein voller Kalender immer auch Druck. Arbeitende Autoren sollten auf Kommunikation und Spontanität setzen. Schließlich und endlich ist es immer besser, einen Termin spontan wahrzunehmen als ihn spontan abzusagen.
  • Ruhe: Ruhe am Arbeitsplatz ist die Grundvoraussetzung für konzentriertes Schreiben – Ruhe, nicht absolute Stille. Hier muss jeder für sich zwischen störenden und stimulierenden Geräuschen unterscheiden. Störende Geräusche können Gespräche oder der Presslufthammer von der Baustelle nebenan sein. Andere Geräusche wiederum, wie zum Beispiel klassische Musik, können nachweislich stimulierend auf unsere kognitiven Fähigkeiten wirken. Für Autoren gibt es mittlerweile aber schon zahlreiche, praktische Apps, die angenehme Geräusche wie Regenrauschen oder Zugstottern nachahmen. Wir können an dieser Stelle zum Beispiel Rainy Mood oder Noisli empfehlen.
  • Inspiration: Was Goethe in Italien suchen musste, finden manche von uns schon auf einem einfachen Spaziergang. Vier sterile Wände sind nicht immer das beste Umfeld, um Figuren, Genres und Geschichten zu gestalten. Frische Eindrücke sind unentbehrlich um die Spielwiese sprießen zu lassen. Tipp: Gestalten Sie Ihren Arbeitsplatz bewusst mit Gegenständen wie Bildern, die Sie inspirieren. Es muss nicht immer gleich Italien sein. Manchmal reicht auch schon der Garten vor der Haustüre. 😉
  • Konzentration: Für alle, die noch nach Mitteln suchen, um ihre Konzentrationsfähigkeit zu verbessern, haben wir hier passende Tipps zusammengefasst.

 Und welche Geheimtipps für konzentriertes Schreiben können Sie mit uns teilen? Wir sind gespannt auf Ihre Erfahrungswerte! 

 Lassen Sie Ihrer Tastatur freien Lauf!