Die Mutter in der Literatur behandelt glückliche, unglückliche und unbarmherzige Mütter: Diese Bücher beleuchten alle Facetten des Mutterseins.

Die Mutter in der Literatur.

Zum Muttertag, da feiert man die Mutter – doch der Begriff ist nicht ganz so eindeutig, wie er auf den ersten Blick scheinen mag. Denn das Muttersein hat mindestens so viele Facetten wie eine Blumenwiese Farben. Und sie alle wollen berücksichtigt werden, sind sie doch jeweils auf ihre ganz eigene Art und Weise schön. Die Mutter in der Literatur ist eine Figur, die diesen Farben gerecht wird.

Denn vor allem in der Literatur wurden die verschiedenen Aspekte des Mutterseins von allen Seiten beleuchtet. So lesen wir in den großen Romanen der Weltliteratur etwa von Müttern, die keine Kinder mehr haben; von guten Müttern, von schlechten aber auch von jenen, die immer welche werden wollten und doch nie welche sein konnten; Sie alle finden sich auch in der wirklichen Welt wieder. Doch nur in der Literatur wird ihnen die Beachtung geschenkt, die ihnen am Muttertag mindestens in dem Ausmaß zukommen sollte wie jeder anderen Mutter. Denn unsere Mütter – und wir alle haben eine – verdienen alle ein Danke. Selbst, wenn es nur ein Danke ist für die Beziehung, die man nicht hatte und aus der man trotzdem etwas lernen konnte.

Bücher über das Muttersein, sowie das Nicht- oder Noch-Nicht-Muttersein wollen wir Ihnen heute zum Muttertag vorstellen. Denn es ist eine Aufgabe der Literatur auch abseitige Wege vorzustellen. Sie alle sind wertvoll und wichtig. Es kommt nur darauf an, sie zu gehen. Wir vom novum Verlag wünschen Ihnen allen einen warmherzigen Muttertag, ganz gleich, von wem die Liebe, die Sie empfangen, auch ausgehen mag. Danke an alle Mamas dieser Welt, an alle die waren und alle, die sind.

»Wunschloses Unglück«, Peter Handke

Die Mutter, sie gibt das Leben. Doch was, wenn sie sich ihr eigenes nimmt? Den Selbstmord seiner Mutter verarbeitet Literaturnobelpreisträger Peter Handke in seinem autobiographischen Buch »Wunschloses Unglück«. Den Kern der Erzählung bildet nicht etwa sein eigenes, sondern das Unglück seiner Mutter, einer Frau, die unter dem Zwang ihrer Frauenrolle ihre eigenen Bedürfnisse und Wünsche nicht entfalten kann. Ein schweres und unerträglich ehrliches Buch, das zu den meistgelesenen Werken des österreichischen Autors zählt

»Blaue Stunden«, Joan Didion

Über den Schmerz, ein Kind zu verlieren, schreibt Joan Didion schonungslos ehrlich in »Blaue Stunden«. Als ihre Adoptivtochter Quintana Roo plötzlich stirbt, hinterlässt sie eine Leere, die wie eine ewige Dämmerung vor einer dunklen Nacht anmutet. Doch die blaue Stunde ist auch ein Zeitfenster: Die amerikanische Schriftstellerin nutzt die Zeit, und betrachtet alles, was war, was ist und was nie wieder sein wird.

»Lebenswerk. Über das Mutterwerden«, Rachel Cusk

Mutter werden, das ist ein Wunder. Es ist aber auch Rätsel, Monotonie und Katastrophe. Die britische Schriftstellerin Rachel Cusk wirft in diesem Buch einen Blick auf Sonnen- und Schattenseiten des Mutterseins und hält sich in Sachen Ehrlichkeit in keiner Zeile zurück. Denn Mutterschaft ist Angelegenheit der Liebe und Abgesang auf Freiheit, Schlaf und Zeit zugleich.

»Mama, was ist los mit Dir?«, Heidi Rath

Die Schwangerschaft ist eine ganz besondere Zeit des Mutterseins. Für Heidi Rath aber wird sie zu einem Drama, als sie, hochschwanger und erfüllt von der Verzückung der Erwartung, einen Schlaganfall erleidet. Doch die Autorin berichtet nicht nur von einer Tragödie, sondern darüber, was uns Hoffnung gibt, wenn alles aussichtslos zu sein scheint. Krankheit ist nicht Tod. Und wo die Liebe lebt, da ist auch Glück.

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»Als Mutter bin ich nicht gut genug«, Elif Shafak

Sie ist Reispudding süßende Mama, Verführerin, Karrierefrau und Autorin – doch wie gelingt der Spagat zwischen allen diesen Rollen ohne physiologische wie psychologische Verrenkung? Mit viel Witz und in liebevoller Offenheit berichtet die vielfach ausgezeichnete Autorin von der Schwierigkeit, zugleich Autorin und Mutter zu sein und den Folgen, wenn alle diese Rollen mit der Geburt eines Kindes plötzlich in Konflikt geraten.

Inspirierende Frauen, die sich als Mutter und als Schriftstellerin verwirklicht haben, finden Sie auch in diesem Beitrag.

»Die Mutter aller Fragen«, Rebecca Solnit

»Warum haben Sie keine Kinder?« Diese Frage wird Autorin Rebecca Solnit von Jorunalist*innen so ausdauernd gestellt, dass sie beschließt, auf mehr als 300 Seiten zu antworten. »Die Mutter aller Fragen« ist Solnits Abrechnung mit einer Gesellschaft, die Mutterschaft noch immer als den Schlüssel zur weiblichen Identität sieht.

»Mama muss zur Reparatur«, Rosa Gold

In ihrem Roman schildert Rosa Gold ein Szenario, das von der Realität nicht weit entfernt liegt: Klara hat ihren Kindheitstraum verwirklicht: Sie arbeitet als Grundschullehrerin, hat ihre eigene Familie gegründet, besitzt Haus und einen Freundeskreis. Aber sie ist nicht glücklich. Der Drang, überall vollkommen zu sein, und die verständnislose Beziehung zu ihrem Ehemann Sven führen zum Burnout: Hilfe! Klara kann nicht mehr. Sie braucht eine Kur. Dort lernt sie Michael kennen, der in ihr nie gekannte Gefühle weckte. Sie erfährt, was es heißt glücklich zu sein. Doch die erholsame Auszeit ist viel zu schnell vorbei und schlagartig wird ihr klar, dass sie ihr Leben ändern muss und ihr Motto: »Beim nächsten Mann wird es auch nicht besser!« wirft sie über Bord. Sie muss einen Schlussstrich ziehen. Wie soll es weitergehen und wo lernt man als Teilzeitmama einen neuen Mann kennen?

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»Brief an meine Mutter«, Georges Simenon

»Meine liebe Mama, es ist ungefähr dreieinhalb Jahre her, dass du im Alter von einundneunzig Jahren gestorben bist, und vielleicht beginne ich dich erst jetzt kennenzulernen.« Die Beziehung zu seiner Mutter war unterkühlt. Doch es war eine Beziehung. Eine Beziehung, die es aufzuarbeiten gilt. Der belgische Schriftsteller Georges Simenon schreibt stellvertretend für alle, deren Beziehung zu den Eltern sich in keine Schublade pressen lässt. Und trotzdem will sie verstanden werden.

»Die Klavierspielerin«, Elfriede Jelinek

Das Drama einer misslungenen Mutter-Tochter-Beziehung schildert Elfriede Jelineks Roman »Die Klavierspielerin«. Eine herrsch- und kontrollsüchtige Mutter, die ihre Tochter am Klavier zu starrer Perfektion drillt. Schließlich erstarrt die Tochter selbst, spürt nichts mehr und sucht Intensität auf sexuellen Abwegen.

»Die Mutter«, Maxim Gorki

Der russische Autor Maxim Gorki wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf, schon mit elf wurde er zum Waisenkind. Wohl darum gelingt ihn das Bild Pelageja Nilownas, jener Mutter und Arbeiterfrau in »Die Mutter«, die sich von ihrer proletarischen Abstammung emanzipiert und sich nach aktiver Bewusstseinsbildung dem Kampf der Arbeiterklasse für ein besseres Leben anschließt.

Welche Rolle nimmt die Mutter in der Literatur noch ein? Ergänzen Sie unsere Leseliste mit Ihren eigenen Empfehlungen in den Kommentaren!

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