Was wäre, wenn wir das Glück einfach beschließen? Diese Frage beantwortet Autorin Elli Poletti in ihrem zauberhaften Debütroman. Wo das Glück zu finden ist und warum wir aufs Leben vertrauen dürfen, verrät sie uns im Interview.

Das Leben schreibt die schönsten Geschichten – das Leben und Elli Poletti. Denn der Debütroman der novum Verlag Autorin ist zum Verlieben schön. Es kommt schon alles, wie es kommen soll ist eine Hommage an die Liebe zum Leben und zu sich selbst. Der Erfolg des Buchs – Elli Poletti hat vor kurzem erst den novum Verlag Literaturpreis für die beste Neuerscheinung gewonnen –  erklärt sich nicht zuletzt aus dem einmaligen Fingerspitzen- und Feingefühl der Autorin. In ihrem Roman beweist Elli Poletti, dass sie sich den großen Fragen des Lebens problemlos stellen kann und ermutigt dadurch ihre Leser*innen, es ihr gleichzutun. Das Identifikationspotential von „Es kommt schon alles, wie es kommen soll“ ist groß. Trennung, Neuausrichtung und Neubeginn sind Themen, mit denen sich der bewegende Roman beschäftigt. Hauptprotagonistin Feli geht mit gutem Beispiel voran und beschließt, dem Leben zu vertrauen. Denn manchmal ist Glück auch einfach eine Entscheidung.


Wir haben die Autorin und PR-Managerin zum Interview getroffen und mit ihr über die Suche nach dem Glück und dem Sammeln neuer Erinnerungen gesprochen. Elli Polettis Perspektive macht Mut, wenn sie auch nicht beansprucht, schon Antworten auf alle Fragen gefunden zu haben. Doch wer Ellis Buch liest, wird schnell verstehen, dass die Lebenskunst manchmal darin besteht, die Fragen, nicht die Antworten, zu leben. 

Nach einer gescheiterten Beziehung versucht sich deine Hauptfigur Feli an einem Neustart. Sie will herausfinden, was sie wirklich glücklich macht. Wo muss man das Glück suchen, wenn man es finden will?

Tja, am besten fängt man da – wie so oft – bei sich selbst an. Wenn man sein persönliches Glück finden will, muss man sich mit seinen eigenen Wünschen auseinandersetzen und sich auch selbst hinterfragen. Das kann auch schon mal unbequem werden und einen aus seiner Comfort-Zone locken. Und genau darauf lässt sich Feli ein.

Feli wird immer wieder von ihren Erinnerungen eingeholt. Nach einer Trennung setzt sich bei vielen Menschen das berüchtigte Gedankenkarussell in Gang. Wie kann man deiner Meinung nach daraus aussteigen?

Eine Trennung passiert ja nie ohne Grund. In dem berühmten Gedankenkarussell vergisst man diesen aber oft und führt sich nur die schönen Erinnerungen vor Augen. Und genau das führt dann dazu, dass das Aussteigen nicht so leicht fällt. Feli versucht es mit viel Ablenkung. Sie konzentriert sich auf ihren neuen Job, auf ihre Liebsten und darauf, neue schöne Erinnerungen zu sammeln, um nicht in den alten hängen bleiben zu müssen. Das ist sicherlich kein schlechter Plan. (lacht)

Dein Roman streift auch ein Thema, das immer öfter zum Problem wird: Toxische Beziehungen. Woher nimmt Feli die Kraft, sich aus einer solchen zu lösen?

Naja, ohne zu viel zu verraten, war das ja kein einfacher Weg. Sie war schon länger unglücklich. Um aber wirklich die Kraft aufzubringen und den Schlussstrich zu ziehen, brauchte es das berühmte AHA-Erlebnis. Aber die Trennung war ja nur der erste Schritt. Die Zeit danach zu überstehen und nicht wieder einen Rückzieher zu machen ist bestimmt nochmal ein genauso großer Kraftakt. Da hilft es Feli, sich neuen Herausforderungen zu stellen und sich auf sich selbst zu konzentrieren. Und tatsächlich helfen ihr dabei aber auch der bevorstehende Frühling und die Sonnenstrahlen.

Eine entscheidende Rolle in Felis Selbstfindungsprozess nehmen ihre Freundinnen Mara und Franzi ein. Hast du die zwei Sympathieträgerinnen nach einem realen Vorbild geschaffen?

Hihi, ja ich mag die beiden auch sehr! Aber die Antwort ist: nein. Mara und Franzi sind genauso wie die anderen Charaktere und die Geschichte an sich fiktiv. Aber ich finde persönlich ja, dass das Leben die schönsten Geschichten schreibt und unsere Erfahrungen uns zu so vielen Dingen inspirieren. Dass eine tolle Freundschaft das Leben so viel schöner macht und einen auch besser durch schwere Zeiten führt, diese Erfahrung ist real. (lacht)

Dein Roman spielt in Bielefeld, wo du auch selbst zu Hause bist. Du selbst warst schon viel in der Welt unterwegs und hast auch einige Zeit im Ausland verbracht Warum hast du dich dazu entschieden, Bielefeld zum Schauplatz deines Romans zu machen?

Ja, das stimmt und ich finde so gut wie jeder Ort auf der Welt hätte es verdient, Schauplatz für einen Roman zu werden. Aber für mich war es eine Herzenssache, dass diese Geschichte in Bielefeld spielt. Ich liebe diese Stadt und sie wird eindeutig unterschätzt! Deswegen wollte ich sie meinen Lesern unbedingt näher bringen.

Mit „Es kommt schon alles, wie es soll“ hast du dir einen großen Lebenstraum erfüllt und dein erstes Buch geschrieben. Warum hast du dich für dein Debüt für den novum Verlag entschieden und welche Erfahrungen mit dem novum Verlag sind dir in besonders guter Erinnerung geblieben?

Einmal mein eigenes Buch in den Händen zu halten, war wirklich ein Traum. Und es ist so wunderschön geworden! Besonders das Cover, das eine liebe Freundin extra für mich entworfen hat. Es macht mich jedes Mal aufs Neue glücklich, es zu sehen. Mein zweiter Traum war es aber auch MEIN Buch in einem ECHTEN Buchladen zu finden – ein absolutes Glücksgefühl. Die Zusammenarbeit mit dem novum Verlag hat dabei sehr geholfen.

Vor kurzem hast du den novum Verlag Literaturpreis für die beste Neuerscheinung gewonnen. Wie hast du reagiert, als du erfahren hast, dass du die Gewinnerin bist?

Ehrlich gesagt bin ich vollkommen ausgeflippt – und wer mich kennt, weiß, dass das eher eine Untertreibung ist. (lacht) Wie schon gesagt, war es mein Traum, einmal mein Buch in den Händen zu halten und im Laden zu sehen. Aber dann auch noch einen Preis dafür zu bekommen, war der Wahnsinn. Nicht nur, weil es eine Bestätigung für Felis Geschichte ist, sondern weil es auch zeigt, dass mich so viele wunderbare Menschen unterstützen. Das ist einfach nur toll!

Dein Roman ermutigt dazu, dem Leben mit all seinen Herausforderungen zu vertrauen. Woher nimmst du dieses Urvertrauen in die Welt?

Vertrauen muss sich ja immer entwickeln. Und natürlich ist man nie vor Enttäuschungen sicher. Ob Schicksalsschläge, schwere Zeiten oder Trennungen. All diese Situationen stellen uns vor Herausforderungen, vor denen wir nicht weglaufen können. Es gibt eben Dinge, die wir nicht ändern können, sondern akzeptieren müssen. Und trotzdem geht das Leben weiter. Es ist unser Leben und das, was wir daraus machen. Und wenn man wirklich alles dafür getan hat, glücklich zu sein und sich dafür entschieden hat, das Leben genießen zu wollen, dann muss man auch das letzte kleine Bisschen, das man nicht in der Hand hat, loslassen können und darauf vertrauen, dass alles schon kommt, wie es soll. Und das hat Feli erkannt. Glücklich zu sein ist auch irgendwie eine Entscheidung. Sie beschäftigt sich deshalb intensiv damit, herauszufinden, was sie glücklich macht und diese Dinge anzugehen. Auch, wenn das manchmal unbequem ist.  Aber die positiven Erfahrungen, die sie dadurch macht, stärken ihr Selbstvertrauen und bestätigen sie in ihrer Einstellung zum Leben.

Dein Buch ist ein einziges Liebesgeständnis ans Leben. „Für alle, die das Leben lieben (wollen)“ lautet die Widmung auf der ersten Seite.Warst du schon immer so optimistisch, oder gab es eine Zeit in deinem Leben, die diesen Optimismus auf die Probe gestellt hat?

Wird unser Optimismus nicht immer mal wieder und viel zu oft auf die Probe gestellt? (lacht) Nein, Spaß beiseite… Natürlich  gibt es Tage, an denen ich alles andere als fröhlich bin und an denen ich vom Optimismus nichts hören will. Aber gerade die zeigen uns doch im Nachhinein, wie glücklich wir uns auch mit den kleinsten Dingen schätzen können. Und vor allem: dass das Leben schön ist. Und dieser Gedanke ist übrigens auch die Motivation für meine Geschichten. Deshalb ist mein Roman auch kein ganz klassischer Liebesroman, auch, wenn Männergeschichten natürlich nicht zu kurz kommen, sondern besonders diese Liebeserklärung an das Leben. Deshalb auch die Widmung. Felis Geschichte sprüht vor Lebensfreude und soll eben daran erinnern, dass ein bisschen Optimismus niemals schadet.

Nun sind wir an der Reihe mit Optimismus: Dürfen wir uns auf ein zweites Buch von Elli Poletti freuen?  

Wenn der nächste Lockdown kommt, sofort! (lacht) Also die Idee zum neuen Roman steht jedenfalls und die ersten Seiten sind geschrieben. Aber einen konkreten Plan gibt es (noch) nicht. Es kommt schon alles, wie es soll!

Vielen Dank für das Gespräch!

Sie wollen mehr über den novum Verlag Literaturpreis und über unsere Gewinner*innen erfahren? Hier finden Sie alle Infos. Sobald die*der Gewinner*ins unseres nächsten Literaturpreises feststeht, dürfen Sie sich hier am Blog außerdem auf ein weiteres, anregendes Interview freuen.

Lassen Sie Ihrer Tastatur freien Lauf,

Ihr novum Verlag


Über die Autorin

Elli Poletti legt mit „Es kommt schon alles, wie es soll“ ihren ersten Roman vor. Nach ihrem Studium der Kommunikations- und Kulturwissenschaften arbeitet Elli Poletti als PR-Managerin und hat so ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht. Ihre Schwäche für Liebesgeschichten brachte sie nun selbst dazu, ihren ersten Roman zu schreiben. Mit der festen Überzeugung, dass das Leben die schönsten Geschichten schreibt, möchte sie ihren Leser*innen besondere Wohlfühl-Momente im Alltag bescheren und sie mit ihren lebensnahen Erzählungen daran erinnern, dass das Leben schön ist. Egal, vor welchen Herausforderungen man steht. In Höxter geboren, hat es Elli Poletti nach einigen Stationen im In- und Ausland nun nach Bielefeld verschlagen. Natürlich spielt auch ihr Roman in dieser wunderschönen Stadt, in der sie lebt und die sie liebt.

Wenn Sie mehr von Elli Polettis positiver Lebensphilosophie lernen wollen, dann folgen Sie der Autorin doch auf Instagram!


Über das Buch

30 und Single. Ein Neuanfang stößt da in Felis Umfeld auf wenig Verständnis. Trotzdem verlässt sie ihr Heimatdorf, um ihre gescheiterte Beziehung hinter sich zu lassen und in Bielefeld als Immobilienmaklerin durchzustarten. Kann sie da ihr Glück finden?

„Es kommt schon alles, wie es soll“
Elli Poletti
268 Seiten
ISBN: 978-3-99107-985-9
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