Sinnlich, tragisch, dramatisch – das sind die zehn schönsten Liebespärchen der Literatur.

Henri Alain-Fournier ist 19 Jahre alt, als er an einem „überirdisch schönen Sonntag“ der Liebe seines Lebens begegnet. Es ist eine Zufallsbegegnung, von der er seiner Schwester später in akribischer Detailliebe berichten wird. An jenem Tag, an dem der junge Schriftsteller seinen schillernden Gedanken nachhängend durch Paris promeniert, kreuzt Yvonne de Quiévrecourt seinen Weg, eine junge Dame mit einem „weiten, braunen Mantel“ und einem „mit Rosen verzierten Hut“, unter dem „ihre blonden Locken hervorquollen“. Zeitlebens wird Henri Alain-Fournier die Frau, die einem anderen versprochen ist, nicht mehr vergessen – und seine unerfüllte Liebe schließlich in seinem einzigen, jemals vollendeten Roman, „Der große Meaulnes“, einem Klassiker französischer Literatur, verarbeiten.
Wie viele solcher echter Geschichten, aus dem echten Leben gegriffen, stecken wohl hinter den großen Liebesromanen der Literatur? Unweigerlich fühlt man sich an all die romantischen, sehnenden, leidenschaftlichen aber durchaus auch tragischen Liebespaare erinnert, die das eigene, poetische Konzept von Liebe geprägt haben. Beruhen sie womöglich alle auf wahren Begebenheiten, so einmalig, wie sie nur das Leben schreibt? Doch ganz gleich, ob Wahrheit oder nicht, die Romanciers entzünden mit ihren Geschichten liebestolle Funken in Kopf und Herz. Wen nun die Sehnsucht gepackt hat, den entführen wir mit unserer Liste der zehn schönsten Liebespaare der Literatur in ein amouröses Abenteuer. Ein Liebesroman ist übrigens sicher auch ein Geschenktipp für alle, die ihren Gefühlen Ausdruck verleihen wollen, dafür aber selbst nicht die richtigen Worte finden. Eine Auswahl an Romanen für den Valentinstag finden Sie hier.

Elizabeth Bennett und Fitzwilliam Darcy
In der Literaturgeschichte wurde wohl kaum ein Happy End so sehnsuchtsvoll erwartet wie das von Elizabeth Bennett und Fitzwilliam Darcy. In Jane Austens bekanntestem Werk „Stolz und Vorurteil“ ist der Name Programm, denn die Liaison zwischen Elizabeth und ihrem Mr. Darcy scheitert zunächst an Eitelkeit, Stolz und – Vorurteilen. Ein Buch, das ebenso wie seine Filmadaptionen nicht dem für Jane Austen so charakteristischen Humor entbehrt und das man als echter Romantiker zur Pflichtlektüre zählen sollte.
Romeo und Julia
Keine Liebe war jemals so schön verboten wie die von Romeo und Julia. Doch auch, wenn das tragische Liebespaar, das in die Fehden zweier Familien gerät, in Shakespeares Narrativ nicht sein darf, so hat doch zumindest die Literatur es unsterblich gemacht.
Jane Eyre und Edward Fairfax Rochester
Ein ungleiches Paar sind Jane Eyre, eine mittellose Gouvernante, und ihr wohlhabender Herr, Edward Fairfax Rochester, der in seinen Schlossmauern ein dunkles Geheimnis vor der Welt versteckt hält. Der Roman von Charlotte Brontë wurde mehrfach verfilmt und ist ein Meisterwerk der Dramaturgie. „Jane Eyre“ entführt Leser in eine ungewisse Welt, die nicht nur der Liebe, sondern auch dem beklemmenden Spannungsfeld zwischen Sein und Schein vorbehalten ist.
Daisy Buchanan und Jay Gatsby
Kolossal ist das Attribut, das man „Dem großen Gatsby“ von Francis Scott Fitzgerald auf jeder Erzählebene zugestehen muss. Die Liebesgeschichte von Jay Gatsby und Daisy Buchanan liest sich wie eine Hommage an die Goldenen Zwanziger. Doch auch einer Kritik an Prunk und Protz entbehrt sie nicht, denn die Verbindung zwischen Jay und Daisy ist so unmöglich, wie die Überbrückung jener Standesunterschiede, der sie entspringt. Mehr über Fitzgeralds eigenes Liebesleben lesen Sie übrigens in diesem Artikel.

Scarlett O’Hara und Rhett Butler
„Vom Winde verweht“ ist nicht nur ein Klassiker der amerikanischen Literatur- sondern auch der Filmgeschichte. Die Verfilmung mit Vivien Leigh und Clark Gable in den Hauptrollen ist bis heute die kommerziell erfolgreichste Filmproduktion aller Zeiten. Im Mittelpunkt steht die einseitige Liebesgeschichte von Scarlett O’Hara und Rhett Butler. Als Scarlett Rhett heiratet, ist sie immer noch verliebt in ihre Jugendliebe Ashley. Rhett wirbt ein Leben lang um Scarletts Herz, doch als er es schließlich erobern kann, will er es nicht mehr.
Arwen und Aragorn
Die Unsterblichkeit aufgeben für eine sterbliche Liebe? „Der Herr der Ringe“ hat nebst Freundschaft und Heldenreise auch die Liebesgeschichte zwischen Halbelbin Arwen und dem König von Gondor, Aragorn, thematisiert. Arwens Opfer verrät den Romantiker in J. R .R. Tolkien.
Isabella Swan und Edward Cullen
Kein Paar der Kleinstadt Forks, Washington, USA, ist so berühmt wie Bella Swan und Edward Cullen. Dabei sind der Vampir und seine Seelenverwandte noch nicht einmal echt. Mit ihrer Twilight Saga hat Stephenie Meyer nicht nur den Vampirroman, sondern auch das Tourismuskonzept von Forks revolutioniert. Forks hat durch die Twilight Bücher Berühmtheitsstatus erlangt und bietet inzwischen sogar schon Twilight Bustouren an. Im Gegensatz zu Arwen muss Bella sich aber nicht für die Sterblichkeit, sondern für die Unsterblichkeit entscheiden, um endlich mit ihrem bissigen Gefährten vereint zu sein. „Und so verliebte sich der Löwe in das Lamm.“
Louisa Clark und Will Traynor
Dass Liebe allein nicht ausreicht, um ein erfülltes Leben zu führen, ist das große Thema von „Ein ganzes halbes Jahr“. Will Traynor ist Tetraplegiker und vom Hals abwärts gelähmt, als er auf Louisa, eine aufgeweckte, quicklebendige und quirlige junge Frau trifft. Louisa setzt sich schnell in Wills Herzen fest, doch auch, wenn die Liebe ihm Auftrieb gibt, so kann sie doch nicht über seinen großen Lebensverdruss hinwegtäuschen. Am Ende entscheidet sich Will gegen das Leben. Was bleibt, ist die Liebe.

Hazel Grace und Augustus Waters
Die erste, große Liebe vergisst man nie – vor allem nicht die erste, große Liebe von Hazel Grace: Augustus Waters. Die beiden Hauptcharaktere aus John Greens „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ lernen einander in einer Krebs-Selbsthilfegruppe kennen. Prämisse und Titel des Buchs lassen düster erahnen, worauf das Ende hinausläuft. Doch auch eine Liebesgeschichte ohne Happy End will erzählt, mehr noch, gefühlt werden.
Henry DeTamble und Clare Abshire
Eine Liebe, die sich über alle Zeiten hinwegsetzt, ist die von Henry DeTamble und Clare Abshire, die Hauptprotagonisten von Audrey Niffeneggers „Die Frau des Zeitreisenden“. Henry DeTamble ist ein unfreiwilliger Zeitreisender, der seine spontanen Abstecher in Zukunft und Vergangenheit weder planen noch kontrollieren kann. Doch es sind vor allem Henrys Reisen in die Zukunft, die Begegnungen auch nach dem Tod noch möglich machen. Eine Liebesgeschichte, die sich zunächst als Science Fiction tarnt, um dann doch den Quantensprung mitten ins Herz zu vollführen.
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