Wir haben Ihre schönsten Weihnachtsgeschichten gesucht – und gefunden. Unsere Gastautorinnen schicken Sie nicht nur in Wimmelwald und Weihnachtswunder, sondern eröffnen Ihnen auch die Chance auf ein prächtiges Buchpaket.

Im Rahmen unserer Weihnachtsgewinnspiele hielten wir auch dieses Jahr wieder Ausschau nach neuen Weihnachtsmärchen. Gefunden haben wir zwei kleine Weihnachtswunder, die wir dieses Jahr ganz besonders gut gebrauchen können. Unsere beiden begabten Gastautorinnen Dagmar Grosch-Rieck und Teresa Stage haben zwei weihnachtliche Welten geschaffen, die sich nicht nur 2020 bestens zum Vorlesen unterm Weihnachtsbaum eignen.

Wir vom novum Verlag wünschen Ihnen und Ihren Liebsten ein wundervolles Fest, prächtige Bücherpakete vor den Sprühkerzen und vor allem viel Gesundheit und Glück im neuen Jahr!

PS: Halten Sie die Augen offen! In der Geschichte von Dagmar Grosch-Rieck haben wir auch ein kleines Gewinnspiel für ein Bücherpaket bestehend aus 1 × 2 Büchern aus unserem Verlag verpackt. Mehr Infos dazu finden Sie am Ende des Beitrags!

Weihnachten 2020

Gewidmet den Ratsherren- und Frauen der Stadt Hameln, 
den Mitgliedern des Kreistages Hameln/Pyrmont sowie allen
Bürgern der Stadt Hameln.

Die Fußgängerzone wirkte ausgestorben. Die große, geschmückte Tanne am Marktplatz strahlte zwar im gleichen warmen Licht der vergangenen Jahre, aber der aus Holz geschnitzte Lebkuchenmann davor lachte Kindern entgegen, die es dort nicht mehr gab. Der Weihnachtsmarkt, der als einer der schönsten Deutschlands galt und mit zahlreichen Essens, – und Verkaufsständen, Glühweinbuden, Kinderkarussell und Streichelzoo Menschenmengen auf Weihnachten einstimmte, war in diesem Jahr verboten worden.

Es machte sich eine Stille breit, die man hier nicht kannte. Zwar ertönte das Glockenspiel am Hochzeitshaus von Hameln und die Figuren, welche die Rattenfängersage nachspielten, erschienen zu ihren festgelegten Zeiten, doch die Bänke davor blieben unbesetzt.

Weder Touristen noch Einheimische waren in Gruppen gern gesehen. Hin und wieder huschte eine Person vorbei. Hektisch, nach links und rechts blickend, um jeder weiteren im ausreichenden Abstand ausweichen zu können. So ähnlich musste es ausgesehen haben, als vor Jahrhunderten die Rattenplage in Hameln herrschte und die Bürger von den Straßen trieb. Es gab kein Stehenbleiben, wenn sich zwei vertraute Augenpaare trafen. Kein erwidertes, freundliches Lächeln, denn durch die Masken vor Mund und Nase ließen sich die Gesichtszüge nur schwer einschätzen. Der Corona-Virus war auch hier angekommen.

Die Lage war ernst und der Rat der Stadt hatte sich deshalb etwas Besonderes einfallen lassen. Er verteilte an alle Bürger Hamelns Geld-Gutscheine. Die Idee dahinter war, dass die Leute wieder in die Geschäfte der Altstadt gehen und dort mit den Gutscheinen einkaufen konnten. Die kleinen Händler würden sich freuen, wenn sie wieder ihre Ware verkaufen konnten und nicht wieder die Läden schließen mussten. Dann kämen auch vielleicht im nächsten Jahr wieder die Touristen in die Stadt. Das war sicher ein gut gemeinter Gedanke, aber wie passte er in die Weihnachtszeit? Ging es in diesen Wochen wirklich hauptsächlich darum, die Geschäfte zu beleben und die Menschen zu vermehrten Käufen anzuregen?

An einem Morgen dieser Adventszeit geschah etwas Seltsames. In allen Briefkästen der Stadt lag ein roter Umschlag. Manche Bürger, die diesen Umschlag fanden, drehten und wendeten ihn noch vor der Haustür. Adresse und Absender fehlten. Aber man konnte deutlich sehen, wie ein Lächeln über ihr Gesicht huschte, wenn sie den Brief darin überflogen hatten. Die Menschen nahmen die Gutschein-Aktion der Stadt gut an, kauften in den Geschäften der Innenstadt und Weihnachten nahte. Am Heilig Abend läuteten alle Kirchen der Stadt zugleich. Mächtig und laut, als ginge es darum, jeden einzelnen, vereinsamten Menschen in Wohnung, Heim oder Krankenhaus zu erreichen. Überall traten die Bürger Hameln vor ihre Türen, öffneten ihre Fenster weit, grüßten sich und riefen sich gegenseitig ein „Frohes, gesundes Weihnachten“ von weitem zu. Jeder, wirklich jeder, fand unter seinem Briefkasten ein kleines Päckchen. Teilweise verziert mit einem Kärtchen, Tannenzweig oder besonders glitzerndem Papier. Die Hamelner Bürger hatten es geschafft, nicht nur die Geschäftsleute zu retten, indem sie bei ihnen eingekauft hatten, sondern sie hatten sich auch gegenseitig eine Freude gemacht und den geschenkten Gutschein für einen Mitbürger verwendet. So ist Hameln auch in dieser Zeit in die Geschichte eingegangen als eine der ersten Städte, die trotz Corona-Krise ihre Bürger vereint hat und den Geist der Weihnacht wiederbelebt hat. Denn einen Sicherheitsabstand zwischen den Herzen gibt es auch während der Corona-Pandemie nicht!

Das magische Geschenk

Für meinen Sohn Linus und meinen besten Freund und große Liebe, Sebastian.
Meine beiden Lichter die jeden Tag erhellen.

Unsere Geschichte beginnt im Wimmelwald. Einem kleinen, verwunschenen Dorf hinter zwei riesigen Tannenbäumen.  Hier ist immer viel los. Der Duft von frischer Marmelade aus der Marmeladenfabrik schwebt durch die Luft. Das Geräusch einer alten Wassermühle, die brodelnd durchs Wasser fährt, hallt an den großen Tannen wider. Frisches Obst und Gemüse stehen in großen Behältern auf dem Marktplatz.  Das ganze Dorf ist schon mit bunten Lichterketten geschmückt, denn die Bewohner bereiten sich auf das große Weihnachtsfest vor.

Ganz hinten, etwas versteckt im Dorf, sitzen an einem Baustammtisch ein kleiner Bär und ein kleiner Otter. Der kleine Bär durchblättert ein zerrissenes, altes Buch und klatscht begeistert in seine Pfoten: „Schau nur, Frido!“, ruft er seinem besten Freund zu. „Ich habe eine tolle Idee, wie wir ganz viel Zauber in den Wimmelwald bringen können“.  Frido nippte an einer Tasse heißer Milch und warf einen Blick auf die bunt gefärbten Seiten. „Das ist ja eine Karte!“ „Genau, und die führt uns geradewegs zu einem Schatz. Etwas Besonderes. Etwas Tolles… etwas“, er stoppte und schaute ganz verträumt,„Weihnachtliches!“

Denn jeder im Wimmelwald wusste, der kleine Bär ist in der Weihnachtszeit besonders engagiert, um ein möglichst schönes Fest für alle zu veranstalten. Er hilft in der Marmeladenfabrik aus, streicht das Wasserrad neu und sammelt das Gemüse von den Feldern und das Obst von den Bäumen. Der kleine Bär spricht weiter: „Es geht nämlich um ein Päckchen. Dieses wurde von einem alten Zauberer in einem weit abgelegenen Wald versteckt. Dem Zuckerstangenwald. Aber es ist ein weiter Weg bis dorthin, ein ganzer Tagesmarsch. Wir müssen uns also unterwegs einen warmen Platz suchen.“  

Und so ging es für die beiden Freunde auf eine kleine Reise. Der kleine Otter packte sich eine Provianttasche (mit allerlei Leckereien) und der kleine Bär schulterte seinen Rucksack. Mit ein paar Gläsern Marmelade und viel positiver Energie verließen sie den Wimmelwald. Nach einigen Stunden kamen sie an einem vereisten Fluss an. Der kleine Bär fand ein grünes Blatt auf dem Boden und ließ es zu Wasser. „Ha Ha!“ lachte Frido, machte eine Rolle vorwärts und sprang in den eisigen Fluss. Da Frido ein Otter war, war er auch eine große Wasserratte. Der kleine Bär war da viel vorsichtiger, außerdem wurde ihm schnell kalt.

Es war nun schon später Nachmittag, die Sonne verschwand langsam und der Himmel wurde immer düsterer. Der kleine Bär saß auf einem großen Blatt und fuhr über den Eisschollen-Fluss. Stets bei sich trug er warme Schuh und einen dicken, kuscheligen Schal. Im Rucksack auf seinen Schultern befand sich ein großer Schreibblock, ein paar bunte Stifte, was zum Knabbern, sowie ein Schlafsack mit einem Federkissen. Aufgeregt schaute sich der Bär um. „Mal schauen, nun müsste es nach links gehen“, sprach er und lenkte das Blatt mit einem kleinen Ast in die richtige Richtung. Im Wasser neben ihm blubberte es. „Hey, Bär. Sind wir auf dem richtigen Weg?“ Der kleine Otter Frido, sein ständiger Begleiter, tauchte auf und hielt sich etwas an dem großen Blatt fest. „Na klar, schaue einmal hier!“ Der Bär zeigte dem Otter eine große Karte mit einem dicken, roten Kreuz in der Mitte. „Wir sind auf dem Eisschollen-Fluss. Siehst du? Der führt uns direkt in den Zuckerstangenwald… der“, der kleine Bär stoppte für einen Moment. Dann fiel es ihm wieder ein. „Hast du deinen Schlafsack mit, kleiner Otter?“ Dieser lachte nur, tauchte wieder unter und gleich wieder auf. „Ha, Ha“, gluckste der kleine Otter. „Wenn es mir zu fröstelnd wird, schlüpfe ich einfach mit in deinen Schlafsack, großer Bär.“ Damit war dieser einverstanden und die beiden machten sich weiter auf in Richtung Zuckerstangenwald.

Der Abend brach herein und die beiden Freunde kamen an einem grünen Hügel an. Hier bauten sie sich ihr Nachtlager auf. Es gab knuspriges Brot mit Marmelade, ein paar Nüsse und einige leckere Früchte. Dann brach der nächste Tag heran. Der kleine Bär und der kleine Otter gingen ihren Weg weiter. Vorbei an weiteren rauschenden Bächen, düsteren Wäldern, Wegen mit matschigem Boden und dann – endlich – im Zuckerstangenwald. Und wirklich, es gab hier einige Zuckerstangen zu sehen. Mal blau gestreifte, grüne, dann violette Zuckerstangen. Aber auch viele kleine Lichter hingen an den Bäumen. Auf dem Waldboden lagen einige Bonbons. Der kleine Otter schnappte sich einige und steckte sie sich gleich in seinen Mund. „Wilft du auf mal profieren?“, fragte er den kleinen Bären. Dieser war aber schon anderweitig beschäftigt und naschte ebenfalls ein paar Leckereien.

„Wer seid ihr?“ Plötzlich kam eine tiefe, dunkle Stimme aus dem Inneren des Waldes. Aus dem Schatten trat eine klitzekleine Gestalt mit einer Salzstange als Gehstock. Das Wesen trug eine Art rotes Kostüm mit glänzenden Glocken daran und trat an die Freunde heran. „Was tut ihr denn hier? Nascht von meinen Bonbons, knabbert an meinen Leckereien. Dies ist ein geheimer Ort. Fremde haben hier keinen Zutritt!“

Der kleine Bär und der Otter erschraken und ihnen fiel gleich das Naschwerk aus den Mündern. „Wir sind im Auftrag unseres Dorfes hier“, erklärte der Bär. „Wir wollen ein möglichst schönes Weihnachtsfest veranstalten und brauchen das geheime Päckchen dafür.“ Die kleine Gestalt baute sich vor ihnen auf. „Aha! Ich bin es, der große Zauberer Luftikus! Aber bei mir bekommt ihr so ein Päckchen nicht so einfach. Ihr müsst es euch verdienen!“

Ganz aufgeregt hörten sich die beiden Freunde die Aufgabe des Zauberers an. „Euer Dorf. Ich möchte euch einen Besuch abstatten. Aber ich bin schon sehr alt. Hättet ihr die Güte mich mitzunehmen?“ Sehr erstaunt, aber erleichtert, willigten die beiden ein und so machten sie sich, der kleine Bär, der kleine Otter und der kleine Zauberer auf den Heimweg in ihr Zuhause den Wimmelwald. Auf dem Nachhauseweg wuchs dem Zauberer ein kleiner, weißer Bart. Es ging zurück durch den Zuckerstangenwald, sie wateten durch matschigen Boden, liefen durch dunkle Wälder, machten eine kleine Rast, fuhren auf dem Fluss zurück (auf einem Blatt und zu Wasser) und kamen nun endlich, müde aber glücklich in den Wimmelwald zurück. Und gerade noch pünktlich, denn es war Heiligabend.

Der Bart des Zauberers war nun richtig lang und aufgebauscht. Auf dem Festplatz stellte sich der kleine Zauberer in die Mitte und sprach ein paar Worte an die Dorfbewohner. „Ihr lieben Leute, die ihr im Wimmelwald wohnt. Zwei ganz Mutige haben sich aufgemacht, um zu mir in den Zuckerstangenwald zu kommen und haben nach etwas Weihnachtszauber gefragt.“

Der kleine Bär und der kleine Otter standen ganz aufgeregt vor dem Zauberer. Ihre lange Reise hatte sie sehr erschöpft und sie hofften auf ein gutes Ende. „Aber…“, der kleine Zauberer erhöhte seine Lautstärke, „leider habe ich kein magisches Päckchen für euch beide –“

„Sollte nun alles umsonst gewesen sein?“, fragte der Bär den Otter. Doch der Zauberer schnipste mit den Fingern und sprach: „ –sondern etwas viel Besseres für euch!“ Der Zauberer war nun gar nicht mehr so klein, sondern wuchs und war nun sehr groß. „Ho, Ho, Ho!“ Und auf einmal erschienen überall bunte Lichterketten und geschmückte Weihnachtsbäume. Die Tische wurden von Zauberhand mit leckeren Torten, Keksen und Süßigkeiten gefüllt. Viele kleine, bunte Geschenke fielen vom Himmel in die Hände der Dorfbewohner. Lautes Lachen, begeisterte Rufe schallten durch das Dorf. Es war ein wirklich zauberhafter Moment. Der kleine Otter drückte glücklich die Pfote des kleinen Bären. Und so standen sie da. Auf dem Marktplatz vom Wimmeldorf, mit begeisterten Dorfbewohnern und dem besten Weihnachtsfest aller Zeiten.  Der Zauberer war verschwunden. Am Himmel konnten sie noch einen Schlitten erahnen, der durch die Nacht flog.


Gewinnspiel

Wortgestöber! Sie wollen zwei weihnachtliche Wunschbücher aus unserem Verlag gewinnen? Dann verraten Sie uns noch bis Samstag, 26. Dezember 2020, 23:59 Uhr, in den Kommentaren auf Facebook, auf Instagram oder am Blog, welchen Satz die fett markierten Wörter in der Weihnachtsgeschichte von Dagmar Grosch-Rieck zusammen gelesen ergeben.

Alle Infos zu unserem Gewinnspiel finden Sie in diesem Beitrag! Mit der Teilnahme am Gewinnspiel akzeptieren Sie die allgemeinen Teilnahmebedingungen*.