Summer Sale! Woran Sie seltene Bücher erkennen, verraten wir vom novum Verlag mit einem vielseitigen Shopping Guide.

Welcher Bücherfan kennt es nicht? Wer im Sommer an den Straßen quirliger Städte promeniert, findet sich nicht selten mitten auf einem Flohmarkt wieder. Ob Portobello Market in London, Ha’Penny Flea Market in Dublin oder auch der Naschmarkt in Wien – die Shoppingoasen der Straßen bieten stets einen Anlass zum Staunen. Denn auf den Märkten der Freiwilligen, Exoten und Enthusiasten gibt es eigentlich nichts, was es nicht gibt. Cocktails aus Kokosnüssen sind an den Ständen ebenso erhältlich wie gegrillte Insekten und andere, kulinarische Kuriositäten. In die Dämpfe von Garküchen und Co. mengen sich Türme aus Schallplatten, zäh tickende Uhrwerke und der vertraute Geruch vergilbter Seiten – der Geruch der vergessenen Bücher.

Seltene Bücher erkennen

Bücher, deren Seiten schon durch hunderte Hände geglitten sind. Bücher, die das Gefühl in einem entstehen lassen, man stöbere gerade mitten in der Winkelgasse in den Geschichten der Dichter und Schreibenden. Bücher, die schon mehr Geschichten erlebt haben, als sie erzählen: Kurzum, Buchantiquitäten. Belesene kennen die Liebe auf den ersten Blick, die einem im kurzen Stelldichein am Buchstand manchmal ganz plötzlich begegnet. Kaum hat man einen Blick auf den Einband geworfen, mit den Kapiteln kokettiert, mit den Wörtern geflirtet, schon ist es passiert – man will das Buch besitzen. Man hat das Gefühl, man halte eine jahrhunderte-, wenn nicht jahrtausendealte Antiquität in Händen. Bereitwillig zahlt man jeden Preis, den der raffinierte Händler uns zu verrechnen erlaubt. Und doch weiß man nicht: Hält man hier wirklich ein Stück Geschichte in Händen? Hat man hier wirklich eine Erstausgabe ergattert, oder ist man einmal mehr dem Liebreiz einer entzückenden Hülle zum Opfer gefallen?

Merkmale von seltenen Büchern

Wir vom novum Verlag liefern rechtzeitig vor dem nächsten Shoppingmarathon am Marktstand einen Shopping Guide zum Thema Bücherkauf. Woran erkennt man eine wertvolle Ausgabe? Und handelt es sich beim büchernen Objekt der Begierde auch tatsächlich um eine Antiquität? Wir liefern die Antworten!

1. Die Unversehrtheit: Ist das Buch in einem makellosen Zustand? Können Sie weder Eselsohren noch fettige Fingerabdrücke von Scones und Keksen entdecken? Dann halten Sie auf jeden Fall schon einmal ein Buch mit ökonomischem Potential in Händen. Ähnlich wie bei Comics kommt es auch bei alten Büchern auf den Zustand an. Je besser erhalten Ihre Ausgabe ist, desto höher ist ihr Wert. Untersuchen Sie Ihren persönlichen Bestseller in spe auf Herz und Papier.

2. Das Cover: Hardcover, Softcover, Typographie, Farbgebung oder auch Materialeinsatz – all diese Kriterien fließen in die Bewertung eines Covers mit ein. Von besonderem Mehrwert sind Sonderausgaben, die anlässlich eines bestimmten Großereignisses oder anderen Anlasses produziert wurden. Und auch Einbände, die märchenhafter nicht sein könnten, wie es zum Beispiel manche Ausgaben von Lewis Carrolls „Alice im Wunderland“ sind, sprechen im wahrsten Sinne des Wortes Bände, wenn es um den materiellen Wert eines Buches geht.

3. Die Fehlerquellen: Suchen Sie nach Fehlern – und hoffen Sie darauf, dass Sie auch welche finden. Grämen Sie sich nicht länger über fehlende Seiten, Druckerschwärze oder Leerläufe. Denn wie im echten Leben wird auch ein Buch erst durch den Makel besonders. Sie haben eine Ausgabe ohne Einleitung, Ende oder Nachwort aufgestöbert? Dann dürfen Sie sich ab sofort offiziell als Glückspilz bezeichnen.

4. Die Ausgabe: Kaum ein Buch ist so begehrt wie ein Buch aus der Editio princeps, der Erstausgabe. In der sogenannten Editionsphilologie, einem Teilgebiet der Literaturwissenschaft, wird ein Werk erst dann als Erstausgabe verstanden, wenn die Ausgabe in tatsächlicher Zusammenarbeit mit dem Autor entstanden ist und es sich außerdem um ein Exemplar aus der ersten Druckauflage eines Werks handelt. Schon ab der zweiten Auflage kann das Buch partielle Veränderungen im Inhalt aufweisen, die den Wert des Buchs mindern oder steigern. Erstausgaben sind wahre Raritäten, handelt es sich doch zum Teil um Reminiszenzen der Zeitgeschichte. Wer also in Omas altem Bücherschrank zufällig eine Erstausgabe von Edward Fitzgeralds berühmter Übersetzung der Rubaiyat entdeckt, darf sich mit etwas Glück und Verhandlungsgeschick um etwa 45.000,- Euro reicher fühlen.

5. Die Edition: Sondereditionen zu Anlässen wie Messen oder Ereignissen von weltweiter Bedeutung erfreuen sich ebenfalls großer Beliebtheit unter den Jägern und Sammlern seltener Bucharten. Berühmte Beispiele einzigartiger Editionen sind zum Beispiel in der Herr der Ringe Trilogie zu finden. Unter den Editionen befinden sich Prachtexemplare mit Lesebändchen, Prägungen in Echtgoldfolie, Büttenpapier und Farbtextdruck, die selbst auf kommerziellen Plattformen wie Amazon exorbitant hohe Preise erzielen.

6. Die Signatur: Ein von Hand signiertes Werk, womöglich auch noch aus der Feder eines klassischen Autors, ist praktisch unerschwinglich. Der ideelle Wert übertrifft in der Regel jede reelle Preisvorstellung. Doch nicht nur Originalsignaturen des Schriftstellers, sondern auch Signaturen von bekannten Schriftkünstlern oder Buchmalern können den Wert eines Werks effizient steigern. Wertmindernd hingegen wirken persönliche Widmungen von Tante oder Onkel. Buchhändler können sich selbst für die weisesten Worte wenig erwärmen, wenn sie nicht zumindest aus prominenter Feder stammen.

Mit etwas Glück stellt sich vielleicht schon Ihre nächste Errungenschaft als wahre Rarität heraus. Passende Bücherstädte, in denen das Potential für einen Bücherschatz besonders groß ist, finden Sie hier.

Sie zählen Buchantiquitäten mit einer Vorgeschichte zu Ihrem Besitz? Teilen Sie Ihre Erfahrungen mit uns in den Kommentaren!

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