Kurz vor Weihnachten haben wir unsere Facebook Community um eine winterliche Wortspende gebeten. Zwei Gastautoren haben sich besonders hervorgetan und uns nicht nur eine Kindergeschichte, sondern auch gleich ein Gedicht geschenkt. Zwei Märchen zum Vorlesen.

Auch dieses Jahr konnten wir uns es nicht nehmen lassen und haben im Rahmen unseres literarischen Adventkalenders wieder die schönsten Weihnachtsgeschichten aus der Feder unserer Facebook Autoren gesucht. Schon bald nach unserem Aufruf rieselte es eine märchenhafte Geschichte nach der anderen. Weil uns die Entscheidung diesmal besonders schwer gefallen ist, haben wir uns ausnahmsweise dazu hinreißen lassen gleich zwei Weihnachtsgeschichten zu veröffentlichen. Das poetische Weihnachtswerk inklusive Widmungen lesen Sie rechtzeitig zu Weihnachten 2017 nun auf unserem Blog.

Kleiner Tipp: Lesen Sie die Geschichten unbedingt bis zum Ende. Dort wartet unser letztes Weihnachtsgewinnspiel auf Sie.

Wir vom novum Verlag wünschen Ihnen und Ihren Liebsten ein wundervolles Fest, eine Bescherung, an die Sie sich noch lange erinnern werden und – nicht zu vergessen – unzählige Bücherpakete unter Ihrem Baum.

Es war einmal vor vielen Jahren, da lebte tief drinnen im Wald der Förster Anton mit seiner kleinen Tochter Anni. Tagelang hatte es schon geschneit, als der Förster aus dem Fenster sah und nach langer Zeit endlich wieder ein paar Sonnenstrahlen entdecken konnte. Die Sonne schickte ihre Strahlen auf die weiße Schneepracht hinab, die wie Diamanten glitzerte.
Der Förster erfreute sich eine ganze Weile an dem Anblick. Weil alles so schön aussah, beschloss er mit seiner Tochter Anni eine Schlittenfahrt durch den Wald zu unternehmen. „Anni, mein Kind“, sagte er, „wollen wir nicht einmal eine Schlittenfahrt machen?“ Seine Tochter war von diesem Vorschlag begeistert. „Gut, dann lass es uns tun!“ Sogleich holte er sein Pferd Paul aus dem Stall und spannte ihn vor den Schlitten davor. Zu Anni sagte er: „Ziehe dir bitte etwas Warmes an, dann kann es auch schon losgehen. Zur Sicherheit nahm er noch eine dicke Decke mit auf den Schlitten, damit sein Kind nicht frieren konnte.

Danach ging die Fahrt auch schon los. „Wo wollen wir denn hin?“, fragte Anni ihren Vati. „Was hältst du davon, wenn wir Onkel Hannes und Tante Olga besuchen fahren?“ Anni war begeistert. „Ja, sie freuen sich bestimmt, wenn wir mal wieder zu ihnen kommen. Vielleicht hat Tante Olga sogar schon Plätzchen gebacken“, kam es von Anni. Sie liebte Tante Olgas Plätzchen. Der Förster schmunzelte, er kannte seine kleine Zuckermaus. Bald schon hörte man wie die Kufen im Schnee knirschten und Anni und ihr Vater hatten richtig viel Spaß. Sie fuhren an den Futterstellen der Tiere vorbei, die der Förster im Winter immer gut gefüllt hatte. Sie sahen, wie sich Rehe und Hirsche das Futter schmecken ließen. Sie fuhren schon eine ganze Zeit, als das Pferd plötzlich stehenblieb. „Hey, Paul, was ist mit dir?“, rief der Förster. Er stieg aus um nachzusehen, weshalb sein Pferd nicht weiterlaufen wollte. Da sah er ein Buch im Schnee liegen. Er hob es auf und gab es seiner Tochter Anni. Anni, die neugierig war, schlug das Buch auf und sagte im gleichen Augenblick: „Wo habe ich denn eigentlich mein kleines Bärchen gelassen?“ Siehe da, da kam plötzlich ein Bärchen aus dem Buch heraus. Erschrocken schlug Anni das Buch zu. Der Förster, der das beobachtet hatte, staunte. „Was war denn das?“, fragte er seine Tochter. „Vati, ich weiß es nicht. Ich habe nur mein Bärchen gesucht und gefragt, wo es ist und dabei das Buch aufgeschlagen.“ Der Vater hielt den Schlitten an und sah sich das Buch genauer an. Da stand doch tatsächlich: ,,WUNSCHBUCH VOM WEIHNACHTSMANN.” „Na, mal sehen, ob es wirklich ein Wunschbuch ist“, dachte er bei sich. Er schlug das Buch auf und wünschte sich eine heiße Tasse Tee. Fast hätte er sich die Finger verbrannt, denn auf einmal erschien doch tatsächlich eine Tasse Tee aus dem Buch. Da wurde ihm alles klar. Der Weihnachtsmann musste das Buch verloren haben.

Sogleich bat Anni ihren Vater um das Buch und wünschte sich eine Puppe mit blonden Locken und Schlafaugen. Auch diese kam prompt aus dem Buch geflogen und Anni freute sich. „Vati, was machen wir jetzt mit dem Buch?“, fragte sie. „Komm, lass uns erst einmal zu Tante Olga und Onkel Hannes fahren, vielleicht wissen die beiden ja einen Rat“, antwortete er hoffnungsvoll.

Es dauerte nicht lange, da standen sie auch schon vor dem Haus der beiden. Anni klopfte und Onkel Hannes öffnete die Tür. „Oh, das ist aber schön, dass ihr uns mal wieder besuchen kommt“, sagte er und ließ sie eintreten. Tante Olga kam gerade mit einem Teller voller Plätzchen ins Zimmer, als sie die beiden erblickte. Auch sie begrüßte Vater und Tochter und bat Anni auch gleich ihre Plätzchen zu probieren. Anni ließ sich das nicht zweimal sagen und griff beherzt zu. Dann holte der Förster das Buch hervor und zeigte es Hannes. „Ist das für mich?“, fragte dieser. „Nein, aber wenn du jetzt einen Wunsch frei hättest, was würdest du dir dann wünschen?“, entgegnete der Förster ausweichend. Hannes, der Hunger hatte, sah Anton an und meinte: „Ein großes Schnitzel mit Gemüse und Kartoffeln!“, scherzte er. „Dann nimm das Buch, schlage es auf und wünsche dir genau das“, antwortete Anton ernst. Hannes lachte: „Wir sind doch hier nicht im Schlaraffenland!“ „Doch, Onkel Hannnes“, rief Anni, „versuche es doch und mach bitte, was Vati dir gesagt hat. Und vergiss nicht dabei das Buch aufzuschlagen.“ „Na, gut“, lenkte Hannes schließlich ein und tat was die beiden ihm aufgetragen hatten. Und tatsächlich: Schon stand ein Teller mit allen Gaben, die er sich gewünscht hatte, vor ihm auf dem Tisch. Tante Olga, die gerade erst einen neuen Teller mit Plätzchen hereingetragen hatte, staunte. „Das grenzt ja an Zauberei“, kam es von ihr. „Kann ich mir auch etwas wünschen?“, fragte sie schüchtern. Anni reichte ihr das Buch und schon wünschte sie sich zwei Tüten Mehl, die sie noch dringend zum Backen brauchte. Auch diese kamen augenblicklich aus dem Buch. Sie freute sich, meinte jedoch skeptisch: „Das Buch muss doch jemand verloren haben?“ „Ja, wir wissen auch, wer. Das hat der Weihnachtsmann verloren“, wandte Anni ein, „Sein Name steht vorne in dem Buch“.

Plötzlich hörte Hannes, der sein Schnitzel fast schon aufgegessen hatte, ein Klopfen. „Bitte, mein Kind, geh und schau doch mal nach, wer da geklopft hat!“ Anni öffnete artig die Tür. Da stand doch tatsächlich der Weihnachtsmann vor ihr. Sie ließ ihn eintreten und es dauerte nicht lange, da erkannte er auch schon sein Buch auf dem Tisch. „Oh, Gott sei Dank, ihr habt mein Buch gefunden!“, rief er erleichtert. Anni überreichte ihm das Buch und fragte schüchtern: „Ich habe mir eine Puppe aus dem Buch gewünscht und sie auch bekommen. Muss ich dir die Puppe jetzt zurückgeben?“ „Nein, natürlich nicht“, antwortete der Weihnachtsmann freundlich, „Alle, die sich etwas aus dem Wunschbuch gewünscht haben, dürfen es auch behalten.“ Der Förster lachte. Hannes wäre es bestimmt sehr schwer gefallen, seinen kulinarischen Wunsch wieder rückgängig zu machen. Schließlich stimmten alle in das Lachen mit ein und freuten sich, bis sich der Weihnachtsmann zum Gehen wandte und sich verabschiedete. Anni war überglücklich, dass sie die Puppe behalten durfte. Hannes hingegen war erleichtert, dass das Buch nicht in falsche Hände geraten war: „Wer weiß, was passiert wäre, wenn es jemand anderer gefunden hätte.“ Der Förster nickte: „Da hast du Recht, Hannes.“ Schließlich verabschiedeten sich auch der Förster und Anni. Inzwischen war es schon sehr spät geworden. Tante Olga überreichte Anni noch eine Tüte ihrer leckeren Plätzchen, bevor sie sich mit ihrem Vater wieder auf den Weg nach Hause machte.

Als sie wieder im Schlitten saßen, meinte der Förster zu seiner Tochter: „So etwas erlebt man auch nicht alle Tage.“ Beide waren froh, dass sie dem Weihnachtsmann das Buch zurückgegeben hatten und damit vielleicht sogar die Weihnachtswünsche aller Kinder dieser Welt gerettet hatten.


Am Weihnachtsbaum die Kugeln glänzen
im hellen Kerzenlichterschein,
ich schwelge in Erinnerungen
an Weihnachten als Mädchen klein.

Damals, im vorigen Jahrhundert,
ich war gerade mal 6 Jahr’,
am vierundzwanzigsten Dezember
die Stubentür verschlossen war.

Dahinter herrschte reges Treiben,
der Weihnachtsbaum wurde geschmückt,
mit silberfarbenem Lametta
und bunten Kugeln reich bestückt.

Ich schlüpfte in mein Sonntagskleidchen,
die Mutter kämmte mir das Haar,
ein Weilchen musst’ ich mich gedulden,
bis endlich Heiligabend war.

Da! Schließlich konnte ich vernehmen
den Glöckchenklang, ganz zart und fein!
Der Vater öffnete die Türe
und ließ uns in die Stube ein.

Am Weihnachtsbaum die Kugeln glänzten
im hellen Kerzenlichterschein.
Ach, könnte doch, war mein Gedanke,
Weihnachten noch viel öfter sein!

Unter dem Baum lagen Geschenke,
verhüllt in buntem Packpapier,
wir sangen alte Weihnachtslieder,
waren es drei oder gar vier?

Brav trug ich vor die Weihnachtsverse
und traute meinen Augen kaum:
Aus Korbgeflecht ein Puppenwagen
stand halb verdeckt hinter dem Baum!

Lag darin eine Schildkrötpuppe?
Das wäre wirklich wunderbar!
Oh ja, mein Wunsch ging in Erfüllung,
und Mädchenträume wurden wahr!

Damals, im vorigen Jahrhundert,
Weihnacht mit Eltern war so schön.
Heute kann ich mit großer Freude
strahlende Kinderaugen seh’n!

Am Weihnachtsbaum die Kugeln glänzen
im hellen Kerzenlichterschein.
Ach, könnt’ ich doch, ist mein Gedanke,
noch mal ein kleines Mädchen sein …


Gewinnspiel

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