Von der Herausforderung ein reifes Buch für heranreifende Menschen zu schreiben, berichten wir vom novum Verlag mit acht Tipps für Kinderbuchautoren.

Christine Nöstlinger, Astrid Lindgren, Erich Kästner oder Michael Ende – zumeist sind es große Namen, die die Buchklappen unserer Kindheit zieren. So groß, dass viele von den selbst zum Schreiben Berufenen schon fast in Ehrfurcht vor ihnen zurückweichen wollen. Denn woher nimmt man sie, die Geschichten von Glücksdrachen, Doppelgängern und Piratenvätern, wenn nicht aus der Sprachschatulle stilistischer Ikonen? Und mehr noch, woher nimmt man den Mut, sich in den großen und auch kleinen Kindsköpfen mit den eigenen Geschichten an denen der Genies zu messen?

Wahrscheinlich lieferte schon die Beantwortung einer solchen Frage Stoff für ein ganzes Kinderbuch. Trotzdem suchen viele Schriftsteller, die sich als Kinderbuchautoren verwirklichen wollen, viele Jahre vergeblich nach der einen Geschichte, die sich in den Köpfen von Kindern festsetzt und bis ins Erwachsenenalter bestehen bleibt. Oft ist es nur eine Botschaft, nur ein einziges, findiges Produkt der Fantasie, das sich in einem Menschen für eine Ewigkeit mit der eigenen Wertewelt verklebt. Und will man Kinderbuchautor werden, so ist es doch gerade dieses eine, höhere Ziel, das man anstrebt: einem Kind eine Botschaft mitzugeben, die ein Leben lang in dessen Fantasie konserviert wird und noch Etappen später vom Verborgenen aus ihre filigrane Strahlkraft wirken lässt.

Tipps für Kinderbuchautoren

Ein ziemlich hoch gestecktes Ziel, könnte man meinen. Denn ein so hoheitliches Vorhaben hat wahrscheinlich schon so manchen Autor von seinem Walten abgehalten, bevor er diesem an seinem Schreibtisch nachgehen konnte. Damit der Kinderbuchdruck auch in Zukunft noch reichlich Fantasie ins Papier prägt, haben wir nach wertvollen Tipps für Kinderbuchautoren in spe Ausschau gehalten. Wie man ein gutes Kinderbuch schreibt und warum Sie Ihre Angst getrost gegen neue Ambitionen eintauschen können, zeigen wir Ihnen anhand von acht Praxistipps:

1. Idee: Wohl viele von uns haben sich schon zu sehr vom eigenen, inneren Kind entfernt, um sich in dessen Erlebniswelt einfühlen zu können. Oft begehen Neuautoren den Fehler ein Problem aus ihrer gegenwärtigen Perspektive zu beleuchten und vergessen dabei, wie wenig das aktuelle Thema eines Erwachsenen auch das aktuelle Thema eines Kindes ist. Die Ängste, Wünsche, Sehnsüchte, Träume oder Sorgen, die monumental in einem kleinen Augenpaar liegen, sind in einem großen vielleicht nicht mehr als eine verblassende Erinnerung. Umgekehrt kann ein Kind die übermächtigen Probleme eines erwachsenen Menschen noch nicht in seinem vollen Ausmaß erfassen. Wenn Sie fühlen wollen wie ein Kind, dann versetzen Sie sich in Ihre eigene Vergangenheit zurück. Erlebnisse mag man vergessen. Emotionen vergisst man nie. Schon Astrid Lindgren wusste:Als Kinderbuchautor sollte man wissen: Es ist nicht leicht, Kind zu sein. Es ist schwer, ungeheuer schwer.“

2. Botschaft: Wie Erwachsenenlektüre liegt auch in den meisten Kinderbüchern eine tiefere Botschaft verborgen. Die Kunst besteht allerdings darin, die Botschaft nicht zu plump zu erzählen. Machen Sie sich die Kraft der Fantasie zum Verbündeten und erzeugen Sie wirkungsvolle Bilder im Kopf kindlicher Leser. Hier bilden Fantasiefiguren, Fabelwesen oder Gleichnisse ein sinnvolles Schreibelement. Ein gelungenes Beispiel für ein Gleichnis der Gefahr ist das „Nichts“ in Michael Endes weltberühmten Roman: „Die unendliche Geschichte“. Michael Ende hätte alternativ auch von der Bedrohung schreiben können, die sich durch das wachsende Desinteresse an Büchern und dem damit einhergehenden Mangel an Fantasie abzeichnet. Sicherlich ein spannendes Thema, wenn man es gemeinsam mit Studenten der Entwicklungspsychologie erörtert. Für Kinder aber erschuf der deutsche Autor das Schreckensgespenst des „Nichts“, das Millionen von Kindern zeichnen und gleich auf mehrfacher Ebene zurück zum Lesen führen sollte.

3. Fantasie: Gerade Kinderbuchautoren sollten das Spiel mit der Fantasie als Vergnügen und nicht etwa als Bürde betrachten. Drachen, die schreiben können, Menschen, die Feuer spucken, oder Katzen, die eigentlich Hunde sein wollen – verdrehen Sie die Normen, fügen Sie sie neu zusammen und Sie entdecken die Welt gemeinsam mit Ihren Lesern neu.

4. Genre: Keineswegs muss ein Kinderbuch immer ein reines Produkt der Fantasie sein. Auch Sachbücher sind für den Wissenshorizont eines Kindes unentbehrlich. Wichtig ist, dass man über ein Themengebiet schreibt, für das man sich auch persönlich ereifert. Doch selbst bei aller Sachlichkeit sollte das gewisse Quäntchen Fantasie nie fehlen. Unter Umständen kann es schon ausreichen eine Drohne in einem Bienenbuch „Billy Bienenstich“ zu taufen, um ein Kind in seinen Bann zu ziehen.

5. Stil: Zwar ist die Freude am Schreiben das ideelle Ziel, doch gerade bei Kinderbüchern sollten die Interessen der Zielgruppe nicht zu kurz kommen. Insbesondere in den ersten Lebensjahren sind die Entwicklungsschritte zwischen einzelnen Altersgruppen enorm, weshalb man Sprache und Stil unbedingt an das erwartete Publikum anpassen sollte. Generell gilt für Kinderbücher aber eine klare, kompakte und präzise Schreibweise. Komplexe Satzkonstruktionen und Schachtelsätze sind zu vermeiden, wenn es darum geht, das Interesse des Kindes an der Geschichte aufrecht zu halten.

6. Thema: Orientieren Sie sich bei der Themenwahl für Ihr Buch auch immer am aktuellen Zeitgeist. Während die beginnende Adoleszenz vor zwanzig Jahren noch von Tetris, Jojos und Videokassetten bestimmt wurde, prägen heute Smartphones und Youtube Videos den Alltag von Heranwachsenden. Gelesen wird, was persönlich berührt, bewegt und betrifft. Trends als Erfolgsfaktor sollten also auch im Genre Kinderbuch nicht vernachlässigt werden.

7. Lesen: Sollten Ihnen immer noch die Ideen fehlen, so greifen Sie kurzerhand selbst zum Kinderbuch. Auch die Auseinandersetzung mit Werken anderer Autoren kann den eigenen Zugang erweitern und ein erster Anstoß für neue Ideen sein.

8. Verlag: Zuletzt ist auch die Wahl des richtigen Verlags ein nicht zu vernachlässigender Faktor. Vor allem wenn es um den pädagogischen Mehrwert eines Buchs geht, dürfen Feedback und Überarbeitungen nicht zu kurz kommen. Darüber hinaus braucht es für Kinderbücher oft passende Illustrationen, die die Inhalte beleben, ohne die Fantasie des Autors zu beschneiden. Hier bieten wir vom novum Verlag die notwendige Expertise, wie das Kinderbuch „Die hundert Kleider“, eines der 100 laut amerikanischen Pädagogen wichtigsten Kinder- und Jugendbücher der Welt, mit seinem Erfolg beweist. Wie sich die Zusammenarbeit mit dem novum Verlag für einen Kinderbuchautor gestaltet, haben wir in unserer Reportage zum Kinderbuch „Die Sterne des Tages“ für Sie festgehalten.

Was ein gutes Kinderbuch außerdem ausmacht, finden Sie hier heraus. Wir wünschen Ihnen schon jetzt viel Erfolg für Ihre ganz persönliche, unendliche Geschichte.

Lassen Sie Ihrer Tastatur freien Lauf!

Ihr novum Verlag