Das Geheimnis des alten Sekretärs – Christine Reh im exklusiven Interview über ihren Liebesroman, der auch ein wahres, romantisches Zeitdokument ist.
Was hat Sie dazu inspiriert, die Geschichte aufzuschreiben?
Als wir einen 100 Jahre alten Sekretär gekauft haben, ahnten wir nicht, dass wir in einem Geheimfach Hunderte Post- und Ansichtskarten darin finden würden. Als ich diese sorgfältig las und katalogisierte, faszinierte mich der unglaublich liebevolle Kontakt des Pärchens zueinander. Diese zarte Verbundenheit miteinander berührte mich tief. Der Dialog zwischen ihr im schweizerischen St. Gallen und ihm in New York war geprägt von enormen Gegensätzen. Das bewog mich, die Geschichte der beiden aufzuschreiben.
Der Roman ist ein echtes Zeitdokument geworden. Wie sind Sie dabei vorgegangen?
Mit aufwändigen Recherchen erarbeitete ich die Details, wie Hermine in der Zeit ohne Strom und Telefon in dem kinderreichen Haushalt ihren Alltag bewältigen musste. Ich tauchte tief in die Welt vor 100 Jahren ein. Mit Koch- und Haushaltsbüchern der damaligen Zeit konnte ich ein realistisches Bild vom Tagesablauf und den anfallenden saisonalen Arbeiten rekonstruieren. Von der einstig gängigen Kleidermode bis zu den Sitten und Gebräuchen der Belle Époque habe ich erstaunlich vieles gefunden und ein lebendiges Bild schaffen können.
Ich baute auch Biografisches ein. Erzählungen alter Menschen, welche ich vor über 35 Jahren im Sanatorium gepflegt hatte. Menschen, die in dieser Zeit gelebt und gearbeitet und mir viel von den Sitten und Gebräuchen ihrer Jugend erzählt haben.
Die Recherchen, welche Eugen betrafen, waren nicht minder aufwändig. Ich konnte seinen Alltag als Lehrling in der Remington AG in New York beschreiben. Ich staunte, was ich alles im Internet finden konnte. Beispielsweise die Passagierliste des Dampfers, mit welchem Eugen damals nach New York reiste. Ebenso wie Informationen über den Bauboom in New York, die Entwicklung moderner Technik und über Schreibmaschinen, mit denen er seinen Lebensunterhalt verdiente.
Der Dialog brach dazwischen ab. Wie sind Sie darauf gekommen?
Ich habe auf einem riesigen Mind Map aufgezeichnet, wer wann und wo gewesen ist. Das bildete das Grundgerüst der Geschichte.
Konnten Sie die Nachkommen des Paars ausfindig machen?
Ja, ich habe mit der Familie einen sehr guten Kontakt und habe sie um Erlaubnis gefragt, das Buch veröffentlichen zu dürfen. Sie haben zu meiner großen Freude nicht nur zugestimmt, sondern waren begeistert. Sie möchten allerdings inkognito bleiben.
Gibt’s ein Happy End?
Ja, aber der Weg dahin war nicht einfach.
Infos zum Buch:
Christine Reh
Das Geheimnis des alten Sekretärs
Ein wahres romantisches Zeitdokument
Das Geheimnis eines alten Sekretärs lässt den Leser in eine längst vergangene Zeit eintauchen und ihn ergreifend an einer einmaligen, zarten Liebesgeschichte teilhaben.
novum premium Verlag
Hardcover | 440 Seiten
ISBN: 978-3-903067-68-4
EUR (A) 30,90
EUR (D) 18,99
SFr 41,90
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