Wer wissen will, wie Gedichte schmecken, für den hält Autor Erich Maximilian Zimmermann mit dem Kochbuch „Gaumen-Verse. Süße Rezepte aus Großmutters Backstube“ die passende Weihnachtslektüre bereit.
Butterkuchen, Erdbeertorte, Mandelbrot und Eierpunsch – Vom süßen Leben kostet, wer sich durch Erich Maximilian Zimmermanns „Gaumen-Verse“ blättert. Der Süßspeisenpoet hat 50 Rezepte in sein Kochbuch gepackt, welche in die Geheimrezeptur aus Großmutters Backstube blicken lassen. Die Großmama des Dichters war einst Köchin eines berühmten Theater- und Filmschaffenden gewesen. Mit ihren Kreationen bereitete die Kochkünstlerin Schauspielern und Kulturhungrigen aus allen Kreisen wohlschmeckende Gaumenfreude. Und während sich die Theaterszene auf der Bühne verwirklichte, agierte Zimmermanns Oma in der Küche als unumstrittene Staraktrice. Das Drehbuch, das sie ihrem Enkel hinterlassen hat, galt ihm lange Zeit als größter, gut gehüteter Schatz. Die Zutatenalchimistin hatte Zeit ihres Lebens mehr als 300, in Kurrentschrift verfasste Rezepte darin verewigt. Und spätestens an jenem Tag, als Erich Maximilian Zimmermanns Verwandte die rätselhaften Schriftzeichen in mühsamer Kleinstmanier entschlüsselt hatten, eröffnete sich auch dem gelernten Bankkaufmann die Welt der Düfte, Gerüche und Geschmäcker.
Lange Zeit erfreuten sich nur Gaumen und Geschmacksknospen des Hobbykochs und seiner Nutznießer an den köstlichen Geheimrezepten. Im Jahr 2010 aber beschloss der Lyriker, der Lesern des novum Verlags bis zu diesem Zeitpunkt bereits Einblicke in sein Seelenleben gewährt hatte, auch die kulinarische Poesie seiner Großmama mit seinem Publikum zu teilen. Schließlich verlegte der Lyriker und Gaumenkitzler nach „In meiner Seele liegt ein Meer“, „…da schon die vierte Kerze brennt“, „und die Tore der Hölle öffneten sich“ mit „Gaumen-Verse“ sein bereits viertes Buch beim novum Verlag. Mit Rezepten von A wie Apfeltorte, über B wie Bischofsbrot, bis Z wie Zitronenschnitte lässt er Gourmets eine Kostprobe der süßen Poesie seiner Großmama zu Teil werden. Das Sahnehäubchen setzt der Schriftsteller den Gerichten allerdings mit dichterischen Kochdiktaten auf. So wird, anders als beim klassischen Kochbuch, jedes Gericht mit Zubereitungstipps in Versform veredelt. Köche bekommen so neben dem Dolce Vita von Zimmermanns Oma praktisch auch noch Gedichtgenuss pur auf dem Silbertablett serviert. Rechtzeitig zur Weihnachtszeit präsentiert der novum Verlag einen Auszug aus den süßesten Zeilen. Mehr Rezepte für Gehör und Gaumen finden neugierig Gewordene in „Gaumen-Verse. Süße Rezepte aus Großmutters Backstube“.
Honigbusserln
Zutaten:
300 g Mehl
150 g Zucker
2 Eier
2 Esslöffel Honig
Mandeln
Natron
Wachs zum Backen
Zubereitung:
Bald dir süße Busserln lachen,
wahrlich schnell sind sie zu machen:
Vorerst deine Kräfte zeig:
Knet aus allem einen Teig.Streiche Backwachs auf ein Blech.
Aus dem Teig nun Häufchen stech.
Forme Kugeln draus zuhauf,
drück stets eine Mandel drauf.Hellbraun werden sie gebacken.
Danach musst du sie versacken,
denn ich muss dir leider sagen,
dass sie erst nach zwei, drei Tagenwirklich gut bekömmlich sind –
drum verstecke sie geschwind.
Sonst kommt wieder dieses Rudel
von Gourmets zur Küchenbudel.Will die Busserln frech erhaschen
und sie alle weg dir naschen.
So hast du in ein paar Tagen
für das Herz und für den Magenin der Mehlspeisdose Hülle
Busserln noch in großer Fülle.
Ohne jegliches Getue
teilst du dann in aller Ruhealle Busserln, die geblieben,
nur mit jenen, die dich lieben.
Früchtebrot
Zutaten:
250g Staubzucker
4 Eier
Geschnittene Feigen
Rosinen
Datteln
Pflaumen
Feine Kletzen
Zitronen- und Orangenschalen
Etwas Nüsse und Pignole
ein Hauch von Rum
Mehl
Zubereitung:
Dies Rezept ist pur Erfrischung!
Mach als Erstes eine Mischung:
Mit Rosinen, Datteln, Feigen
fange an den bunten Reigen.Dann die Pflaumen und die Kletzen
sind mit etwas Rum zu netzen.
Von der Zitrusfrüchte Schalen
gilt es, was hineinzumahlen.Und auch Nüsse und Pignolen
gilt es noch, dazuzuholen
zu der Fruchtgemenge Tanz.
Fertig ist die Mischkulanz!Und nun bitte aufgepasst:
Diese Masse braucht jetzt Rast!
Musst sie weiter nicht beachten –
ruhend soll sie übernachten.Gleich in nächsten Morgens Frische
Dotter mit dem Zucker mische.
Aus dem Eiklar, das geblieben,
wird nun flott ein Schnee getrieben.Diesen ziehe frisch und munter
deinem Zucker-Dotter unter.
Nun die Früchteschläfer weck!
Nütze ihren ersten Schreck,dann geht’s leicht, ganz ohne Mucker!
Misch sie mit dem Dotter-Zucker.
Dass die Masse nicht zerfällt,
Mehl sie gut zusammenhält.Forme einen Striezel – länglich,
der fürs Backen schon empfänglich.
Auf das Blech, bemehlt, gefettet,
wird er sorgsam sanft gebettet.Eh ins Rohr er rasch entwichen,
wird mit Ei er noch bestrichen.
Ziemlich stark sei drin die Hitze,
dass er dort ein Stündchen schwitze.Oma schrieb: „Er hält sehr lange!“
Da das Schmausen schon im Gange,
weiß ich nun, was Einstein rief:
„Sehr lange“ ist wohl „relativ“!
Eierpunsch
Zutaten:
2 Eier
2 Kaffeelöffel Zucker
¼ Gläschen Zitronensaft
1 Glas Weißwein
1 Kaffeelöffel Arak
Zubereitung:
Zitrone, Eier, Zucker, Wein
gib in ein Gefäß hinein.
Hitzefest, so soll es sein,
ziemlich hoch und nicht zu klein.Mach ein gutes Feuer an,
quirle brav die Masse dann
über diesem ganz profan.
Wenn es aufkocht, ist’s getan.Wird vom Feuer rasch befreit,
da es nun nach Kühlung schreit.
Ist dafür auch höchste Zeit –
Wasserbad steht schon bereit!Kaltes Wasser muss es sein,
tauchst die Kasserolle ein.
Quirlst du Arak noch rein,
machst das Ganze prickelnd fein.Die Köstlichkeit wird ungeniert
in warmen Gläsern rasch serviert.
Das Ganze schmeckt so raffiniert,
dass hier sich keiner lange ziert.Den Gast erfüllt jetzt nur der Wunsch:
„Ich bitte um ein Gläschen Punsch!“
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„Gaumen-Verse. Süße Rezepte aus Großmutters Backstube.
Gedichtband“
Erich Maximilian Zimmermann
novum Verlag
ISBN.: 978-3-99003-300-5
14,90 Euro
8,99 Euro (e-Book)
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