Im Zeitalter von Laptops, Tablets und Co. besitzt die Signatur nahezu Seltenheitswert. Damit die persönliche Handschrift nicht vollends verloren geht, hat der novum Verlag bei der Recherche den Digitalstift angesetzt.
Gedichte am Tablet schreiben, Notizen in die Feder sprechen oder im Coffeeshop in die Tastatur einer Digitalschreibmaschine statt in die eines Laptops klimpern – Die neue Schriftart ist da und mit ihr die Frage, für welche man sich nun eigentlich entscheiden soll. Wie die Schriftsteller des 21. Jahrhunderts Seite für Seite füllen, ohne ihre Individualität einzubüßen, haben wir vom novum Verlag im zweiten Teil unserer Serie „Schreibkunstmusen” recherchiert.
Der Bleistift der Zukunft:
Als Bleistift der Zukunft wird der Digital Pen „Paper4Everyone“ gehandelt. Der Bleistift im Business Style überträgt das Geschriebene per Bluetooth auf Smartphones, Tablets und Computer. Geschrieben wird auf speziellem Büromaterial, das die skizzierten Geistesblitze per sofort auf Display und Desktop überträgt. Gute Gedanken können aber durchaus auch im Offlinemodus niedergeschrieben werden. So können spontan entstandene Skizzen auf Haftnotizen, Flipcharts und Blöcken notiert und später mit dem elektronischen Pendant synchronisiert werden. Der „Paper4Everyone“ bietet sich vor allem für konstruktive Gruppenmeetings und proaktives Brainstormen an. Gemeinsam entstandene Gedankenknäuel können mithilfe der digitalen Darstellung entwirrt, geordnet und in logische Fasson gebracht werden. Ob und wann der visionäre Bleistift auf den Markt kommt, ist derzeit noch fraglich. Das Start Up Unternehmen „We inspire“ sucht noch nach Investoren, die mittels Crowdfunding über die Plattform Kickstarter dazu inspiriert werden sollen, ihre Unterschrift unter das Projekt zu setzen.
Smartpens:
Leere Tintenpatronen, kratzige Federn oder verwischte Verse, die kurz zuvor noch in penibel berührter Perfektion gesetzt worden waren, gehören mit dem Zeitalter der Digitalstifte der Vergangenheit an. Die Digital Pens werden mittlerweile von verschiedensten Herstellern angeboten, mitunter zieren namhafte Produzenten wie Städtler oder Epson die Oberfläche der Stifte.
Neben gängigen Tablet-oder Smartphonestiften mit Kunststoffmine stellen die schreibfähigen Smartpens ein stilechtes Schreibformat für schöne Linienführung dar. So können einerseits Individualität und Präzision der persönlichen Handschrift gewahrt werden. Andererseits bieten die meisten Smartpens Handschriftfeatures an, die wohl die Herzen von so manchen Schriftstellern und Zeichnern höher schlagen lassen.
Die Vorteile der verschiedenen Digitalstifte liegen auf der Hand. Einige der Schreibinstrumente verfügen über Speicherkapazitäten für mehrere hundert Seiten. Wortkarge freuen sich über Funktionen wie die Audioaufnahme, mit der zusätzlich Sprachnotizen aufgenommen werden können. Spielereien wie geräuschdämmende Spitzen oder Displays mit Datum- und Uhrzeitanzeige sorgen bei den Schreibinstrumenten fürs Tüpfelchen auf dem i.
Die Schreibunterlagen reichen von einem guten, alten Stück Papier, über Punktpapier, bis zum hochmodernen Touchpad. Je nach Stift wird der analog gefasste Gedanke per Bluetooth, Cloud, WiFi, USB Stick oder Soziales Netzwerk in die digitale Welt entlassen.
Einer der großen Nachteile der Smartpens besteht sicher in der Akkulaufzeit. Spätestens wenn dem Akku vor der Inspiration der Saft ausgeht, wird es Zeit, auf altmodische Praktiken wie Bleistift und Papier zurückzugreifen.
Digitales Papier
Wer Angst vor neugierigen Augen und Spähern hat, sollte vom analogen aufs digitale Papier umsteigen. Außer den klassischen Schreibpads verspricht zum Beispiel das Digital Paper von Sony Schutz vor Ideenklau und Urheberrechtsverletzungen. Reißfest und dünn wie 30 Seiten Papier kann das Digitale Papier auch als E-Reader genutzt werden. Moderne fügen Anmerkungen und Notizen mit einem Stylus Stift hinzu. Wer beim Hervorheben und Markieren zum Übermaß neigt, wird sich über die Löschfunktion freuen, die weder Riss- noch Radiergummispuren auf dem Papier 2.0 hinterlässt.
Schreibmaschine 2.0:
Die Schreibmaschine des 21. Jahrhunderts ist ganz klar der Computer. Die Tastaturen von Laptop und Co. bieten modernen Fingerspitzen eine flexible Spielwiese. Schreiben, Speichern, Löschen und wieder von vorn anfangen geht so leicht wie nie. Schriftstellern, denen der nostalgische Charme schlichtweg zu kurz kommt, eröffnet die „Hemingwrite“ oder auch „Freewrite“ genannte Neuauflage der Schreibmaschine eine Reise in die Vergangenheit. Die Neoschreibmaschine verspricht die Vorzüge verstaubt klingender Tastenanschläge kombiniert mit einem digitalen Display. Statt eines Blatt Papiers befördert ein sechs Zoll großes E-Ink-Display Gedanken vom Hirn auf die Seiten. Papiermangel brauchen Schriftsteller jedenfalls nicht zu befürchten. Die „Freewrite“, die im Herbst 2015 auf den Markt kommen soll, bietet Speicherplatz für bis zu 1 Millionen Seiten Text und räumt ihren Besitzern mit bis zu sechs Wochen Akkulaufzeit ausreichend Zeit für tiefgründige Gedankenspiele ein.
Mehr Infos zum Schreiben finden Neuautoren auf unserer Homepage!
Euer novum Verlag,
„Lasst Eurer Tastatur freien Lauf!”
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